Wenn das Thermometer schon früh am Morgen über 20° C anzeigt und die Sonne kein Erbarmen kennt, würde man am liebsten ins kühle Wasser springen und sich abkühlen. Bei den Reitern ist das jedoch nicht so einfach, denn das Pferd wartet bereits im Stall, und deshalb wird die kurze Sommerhose gegen eine lange Reithose ausgetauscht. Solche heißen Tage sind nicht nur für uns Menschen anstrengend, sondern auch die Pferde leiden unter diesem Wetter. Aus diesem Grund ist es wichtig, einige Dinge zu beachten und deinen Vierbeiner vor den hohen Temperaturen zu schützen. In diesem Beitrag geben wir dir Tipps, wie ihr den Sommer gut übersteht.
Bei heißen Temperaturen die richtige Tageszeit auswählen
Extreme Hitze ist für Pferde weitaus schlechter zu ertragen als Kälte. Die Wohlfühltemperatur der Tiere liegt zwischen trockenen -7° C und 25° C. Vor allem Tage, an denen es nicht abkühlt und tagsüber die 30° C-Marke überschritten wird, machen den Vierbeinern sehr zu schaffen. Die drückende, schwüle Hitze kann zu Kreislaufproblemen führen.
Daher ein einfacher, aber effektiver Tipp: Lass dein Pferd in der Mittagshitze im Stall oder unter einem schattigen Unterstand stehen. Nutze wenn möglich die frühen Morgenstunden, um deinen Vierbeiner zu bewegen, oder warte, bis die Temperatur am Abend wieder etwas nach unten gegangen ist.
Gleiches gilt für Koppeln ohne Schutz vor der Sonne. Du tust deinem Pferd keinen Gefallen, wenn du es in der prallen Sonne rausstellst. Davon abgesehen sind Fliegen und Stechmücken morgens auch noch nicht ganz so lästig wie am restlichen Tag. Schützen kannst du dein Pferd vor den nervigen Insekten mit einer Fliegenmaske und Fliegendecke. Weitere Tipps findest du in unserem Blogbeitrag „Der richtige Fliegenschutz fürs Pferd“.
Obwohl die meisten Reiter im Sommer das schöne Wetter mit ihrem Pferd draußen genießen möchten, ist die Reithalle bei Hitze jedoch oftmals die bessere Wahl. Sie bietet Schutz vor der Sonne und je nach Ausführung ist sie auch angenehm kühl. Denke während des Trainings daran, genügend Erholungsphasen einzubauen, damit der Kreislaus deines Pferdes nicht zu sehr strapaziert wird. Sollte das Thermometer sogar in Richtung der 40° C ansteigen, ist es ratsam, wenn du dir und deinem Pferd eine Pause gönnst oder nur einen gemütlichen Schrittausritt durch den Wald unternimmst.
Die geeignete Pferdeausrüstung im Sommer
Im Sommer kommen nasse Stellen vom Schweiß nach dem Reiten nicht selten vor, insbesondere im Bereich der Sattellage, im Gesicht von der Trense oder auch an den Beinen unter den Gamaschen. Ganz lässt sich das nicht vermeiden, es gibt jedoch Materialien, die bei heißen Temperaturen besser geeignet sind als andere. Vor allem unter dem Sattel ist die Gefahr eines Hitzestaus sehr groß.
Verwende daher keine dicken Pads oder mehrere Sattelunterlagen wie Schabracke und Lammfellpad, da so die Hitze schlechter entweichen kann. Viele Reiter nutzen auch Satteldecken bzw. Schabracken, die aus atmungsaktiven Materialien bestehen, wie beispielsweise das Modell Glossy Compact von Eskadron. Die Cool-Dry-Innenseite trägt zu einer optimalen Luftzirkulation bei.
Bei großer Hitze solltest du zudem auf das Bandagieren der Pferdebeine verzichten. Wenn du die Beine deines Vierbeiners dennoch schützen möchtest, dann verwende lieber gut belüftete Gamaschen. Es gibt viele Modelle, die mit einem sehr guten Belüftungssystem ausgestattet sind und somit ein Überhitzen verhindern. Werden die Pferdebeine zu stark erhitzt, kann es zu Sehnenschäden oder sogar zum Zellsterben kommen. Das Modell Airflow der Marke Back on Track ist zum Beispiel bestens für den Sommer geeignet.
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Zum ProduktBesonders wichtig während der warmen Monate ist die Pflege der Ausrüstungsgegenstände mit entsprechenden Lederpflegeprodukten. Die harten Schweißverkrustungen an der Schabracke könnten unangenehm reiben und Druckstellen auf dem Pferderücken hinterlassen. Dasselbe gilt auch für Sattelgurte und Trensen. Davon abgesehen, greift der Schweiß auch das Material an und so wird die Langlebigkeit der Produkte beeinträchtigt.
Wasser- und Elektrolytverlust beim Pferd an heißen Tagen
Ausreichend zur Verfügung stehendes Wasser ist das A und O an heißen Sommertagen, denn Pferde regulieren ihre Körpertemperatur durch das Schwitzen. Dadurch kann es, vor allem aufgrund des Trainings, zu starkem Flüssigkeitsverlust kommen, welchen das Pferd schnell wieder ausgleichen sollte. Bei schwerer Arbeit kann ein Pferd sogar bis zu 7 % seines eigenen Körpergewichts in Form von Schweiß verlieren.
Ob dein Pferd unter Wassermangel leidet, kannst du ganz einfach überprüfen. Ziehe eine Falte am geradegerichteten Pferdehals und lasse sie wieder los. Verschwindet diese nicht direkt wieder, sondern bildet sich nur langsam zurück, kann ein Wassermangel vorliegen. Verdauungsstörungen, Fressunlust oder Kraftlosigkeit sind weitere Hinweise auf ein dehydriertes Tier.
Neben Wasser gehen durch das Schwitzen auch Natrium (Na+), Kalium (K+) und Chlorid (CI-) verloren. Bei einem hohen Verlust dieser Elektrolyte kann es von Müdigkeit über Erschöpfung bis hin zu Muskelschwäche, Organversagen und Verminderung des Durstes, welcher der Dehydrierung entgegenwirken sollte, kommen. Daher ist es ratsam, deinem Pferd bei großer Hitze und schwerer Arbeit zusätzliche Elektrolyte zu verabreichen.
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Zum ProduktAchte darauf, dass du erst die Elektrolyte verabreichst und danach Wasser anbietest. Der Grund hierfür liegt daran, dass das Pferd durch das Schwitzen mehr Elektrolyte als Wasser verliert. Nimmt das Pferd zuerst Wasser zu sich, verteilen sich die Elektrolyte auf ein größeres Blutvolumen, wodurch die Konzentration an Elektrolyten im Blut noch weiter sind.
Die Hersteller bieten die Elektrolyte in unterschiedlichen Varianten an: als Pulver, Paste oder in flüssiger Form. Zum Verabreichen auf dem Turnier eignet sich die Paste besonders gut. Du kannst die Elektrolyte auch 24 Stunden vorher füttern und somit für einen Turnierstart an einem heißen Tag vorsorgen. An sehr schweißtreibenden Tagen ist sogar das mehrmalige Verabreichen ratsam, wobei du stets die Angaben des Herstellers beachten solltest.
Die richtige Abkühlung für dein Pferd
Eine Dusche nach dem Reiten kann beim Pferd für eine angenehme Abkühlung an heißen Tagen sorgen und reinigt das Fell auch noch vom Schweiß. Dies ist wichtig, um eine funktionierende Thermoregulation aufrecht zu erhalten. Das Wasser sollte jedoch nicht eiskalt, sondern handwarm sein. Kaltes Wasser kann zu Verspannungen führen sowie eine Belastung für den Kreislauf des Pferdes darstellen.
Fange beim Abspritzen langsam an den Hinterbeinen von unten nach oben an. Mache anschließend weiter mit dem Hals und spritze nach und nach den restlichen Körper deines Pferdes ab. Den Nierenbereich solltest du jedoch nur an sehr heißen Tagen nass machen. Verwende für den Kopf einen weichen Schwamm wie beispielsweise die Variante mit Griff von One Equestrian , denn die wenigsten Pferde lassen den direkten Wasserstrahl am Kopf zu. Außerdem besteht so nicht die Gefahr, dass Wasser in die Ohren gelangt.
Ziehe danach das überschüssige Wasser mit einem Schweißmesser ab und lasse dein Pferd noch ein bisschen trocknen, bevor du es in die Box stellst. Im Sommer sind im Stall meistens alle Türen und Fenster auf, um frische und kühle Luft zu bekommen, doch diese Zugluft kann für nasse Pferde gefährlich sein und Verspannungen nach sich ziehen. Was du beim Abkühlen sonst noch alles beachten solltest, kannst du in unserem Blogbeitrag „Pferde waschen & abspritzen – So wäschst du dein Pferd richtig“ nachlesen.
Eine weitere Möglichkeit, wie du für Abkühlung sorgen kannst, ist das Reiten in einem See. Neben dem kühlenden Effekt stehen hier auch der Spaß und die Abwechslung im Vordergrund. Viele Pferde lieben es, mit den Vorderbeinen im Wasser zu planschen. Noch lustiger wird es, wenn du ein paar Stallkameraden mitnimmst und ihr einen kleinen Ausflug zu einem See in eurer Nähe unternehmt.
Hast du noch weitere Tipps, wie man sein Pferd vor den heißen Temperaturen im Sommer schützen kann? Dann schreibe es gerne in das Kommentarfeld unten! 🙂
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