Pferde haben auf Kinder oftmals eine magische Anziehungskraft. Vor allem Mädchen äußern mit Sicherheit irgendwann mal den Wunsch, ein eigenes Pony zu besitzen. Was oftmals im Kindesalter nur eine Träumerei ist, kann jedoch auch zu einer Leidenschaft werden, welche einen ein Leben lang nicht mehr loslässt. Eltern sind häufig jedoch überfordert, wenn es um das Reitenlernen für Kinder geht. Daher kannst du in diesem Beitrag lesen, was es im Zusammenhang mit Kind und Pferd zu wissen gibt.
Die Vorteile des Reitens für Kinder
Viele Eltern werden von dem Wunsch des Kindes, reiten zu lernen, überrumpelt. Gleich schießen alle möglichen Sorgen in den Kopf: Pferde sind gefährlich, Reiten kostet viel Geld, das Hobby ist so zeitintensiv und dann auch noch der Gestank, um nur ein paar der anscheinend negativen Aspekte zu nennen. Dabei vergisst man doch sehr schnell die Vorteile, welche der Kontakt mit Pferd und Kind bietet.
Der Umgang mit einem Tier bedeutet, immer eine gewisse Verantwortung zu übernehmen. Auch wenn es sich nicht um das eigene Pferd oder Pony handelt, müssen die Vierbeiner vor der Reitstunde meistens aus der Box oder von der Weide geholt, geputzt und gesattelt werden. Eine gute Reitschule bringt den Kindern bei, sich selbst um die Tiere zu kümmern, je nach Alter natürlich mit mehr oder weniger Unterstützung. Nach der Reitstunde möchte das Tier gut versorgt sein, was in der Regel auch wieder von den Reitschülern selbst übernommen wird. Das Aufräumen des Sattelzeugs und Fegen des Putzplatzes gehören auch zu dem Verantwortungsbereich des Kindes.
In den Reitställen kommen die Kinder in Kontakt mit Gleichaltrigen, die die gleiche Liebe zu den Tieren teilen. Es entstehen Freundschaften, die oft ein Leben lang anhalten. Es wird sich auch außerhalb der Reitstunde im Stall getroffen, um zu helfen oder auch nur, um den Freunden beim Reiten zuzuschauen. Das bringt die Kinder nach draußen an die frische Luft, anstatt vor dem Computer oder Fernseher zu sitzen.
Natürlich ist auch der sportliche Aspekt des Pferdereitens für Kinder wichtig. Mit sehr viel Spaß werden Fitness, Ausdauer sowie Balance verbessert und im Gegensatz zu den meisten anderen Sportarten der ganze Körper trainiert. Außerdem wird die Konzentration gefördert, denn die jungen Reiter müssen auf sich selbst, das Pferd und andere Reiter achtgeben. Ebenso muss Geduld und Ruhe im Umgang mit den manchmal schreckhaften Tieren gelernt werden und idealerweise auch, die Fehler erst einmal bei sich selbst zu suchen und nicht beim Pferd.
Dass das Reiten ein zeitintensives Hobby ist, kann natürlich nicht geleugnet werden. Allerdings lernen die meisten Eltern zu schätzen, dass ihr Kind viel Zeit gut aufgehoben im Pferdestall verbringt und sich nicht sonst irgendwo herumtreibt.
Wenn das Kind reiten lernen möchte
Eltern, die nichts mit Pferden zu tun haben, wissen oftmals erst einmal nicht, was zu tun ist, wenn sich das Kind in den Kopf gesetzt hat, reiten zu lernen. Bevor die ganze Reitausrüstung gekauft wird, sollte erst einmal sichergestellt werden, dass sich die Kinder mit ihrem Wunsch auch sicher sind. Viele Reitschulen bieten Schnupperkurse oder Schnupperreitstunden an, die den Reitinteressierten zeigen können, ob der Sport mit einem Lebewesen auch wirklich etwas für sie ist.
Bei den ersten Reitversuchen muss dein Kind auch noch nicht in der neusten Reitausrüstung ausgestattet sein. Leggings, Schuhe mit einem kleinen Absatz und ein ausgeliehener Reithelm (kein Fahrradhelm) tun es für den Anfang. Manche Reitschulen bieten auch Reithelme zum Ausleihen an, allerdings ist es wichtig, dass der Reithelm nicht in einen Sturz verwickelt war, um die nötige Sicherheit zu bieten. Lies dir einfach den Blogbeitrag zur Grundausstattung für den Reiter durch, dort bekommst du hilfreiche Tipps.
Reiten oder Voltigieren?
Kinder und Reitanfänger werden in den Reitstunden zuerst longiert, damit sie sich auf sich selbst konzentrieren können und nicht auch noch darauf achten müssen, in welche Richtung das Pferd läuft. Longieren bedeutet, dass das Pferd an einer Longe (lange Leine) auf einer kreisförmigen Bahn laufengelassen wird. Der Reitlehrer hat so Kontrolle über das Pferd und gibt auch die Gangart an. So ein Pferderücken ist doch wackeliger als man sich vorstellt, da er nicht nur nach vorne und hinten schaukelt, sondern auch nach rechts und links schwankt.
Oftmals werden zu Beginn viele verschiedene Übungen auf dem Pferderücken absolviert, wie Armkreisen, an das Ohr des Pferdes fassen und vieles mehr. Die Kinder können sich so an die Bewegung des Pferdes gewöhnen und vor allem die Balance erlangen. So ist gewährleistet, dass der junge Reiter fest im Sattel sitzt, auch wenn das Pferd mal einen unvorhergesehenen Schritt macht oder sich erschrickt.
Da mit Reitunterricht meistens erst ab sechs Jahren angefangen wird, ist eine weitere Möglichkeit für den Einstieg das Voltigieren. Vor allem jüngere Kinder sind oftmals mit dem Reiten überfordert und eine Zeit lang an der Longe, bevor sie frei reiten dürfen. Eine Studie der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) zeigt außerdem, dass Kinder erst im Alter von 10-13 Jahren fähig sind, sich allein um die Pflege eines Pferdes zu kümmern.
Das Voltigieren, welches Kinder schon ab einem Alter von vier Jahren beginnen können, ist Turnen auf dem Pferd, bei dem die Tiere an einer Longe geführt werden. Das Pferd ist aber nicht mit einem Sattel ausgestattet, sondern mit einem Voltigiergurt mit Griffen und einem dicken Pad, auf dem die Übungen absolviert werden. Voltigiert wird im Team und macht den meisten Kindern großen Spaß. Der Umstieg auf die Reiterei ist dann häufig ein Kinderspiel, da die Voltigierer die Pferdebewegungen nicht nur kennen, sondern durch die verschiedenen Turnübungen die Balance in allen Grundgangarten sehr gut beherrschen. Mehr über diesen Reitsport kannst du in unserem Blogbeitrag „Voltigieren – Turnen auf dem Pferd“ nachlesen.
Die richtige Reitschule finden
Damit Kinder und Pferde auch gut zusammenfinden, ist es wichtig, eine gute Reitschule zu finden. Natürlich ist das nicht ganz einfach, wenn die Eltern sich nicht mit dem Reitsport auskennen, aber es gibt ein paar Dinge, auf die geachtet werden kann.
Tipp
Überstürze nichts bei der Suche nach der geeigneten Reitschule. Wenn Kinder und Pferde die ersten Begegnungen miteinander machen, sollte nicht der erstbeste Reitstall gewählt werden.
Achte darauf, dass die Pferde und Ponys einen gesunden Eindruck machen und regelmäßig die Möglichkeit haben, Zeit auf der Koppel oder einem Paddock zu genießen. Die Ausrüstungsgegenstände sollten in gutem Zustand und vor allem auch für Kinder geeignet sein. Für jüngere Kinder ist es wichtig, dass auch Ponys zur Verfügung stehen, denn ragen die Beine nicht oder gerade über das Sattelblatt hinaus, ist so gut wie keine Kontrolle über das Pferd möglich.
Die Reitlehrer sowie auch Schulpferde und -ponys sollten den Umgang mit Kindern gewöhnt sein und vor allem für ein abwechslungsreiches Training sorgen. Spielerisches Lernen und die Vermeidung einer Überforderung des Kindes sind ausgesprochen wichtig, um zum einen den Spaß zu erhalten und zum anderen den Lerneffekt zu erhöhen. Den Kindern sollte außerdem unbedingt der Umgang mit Pferden gezeigt werden und wie die Tiere zum Beispiel richtig geputzt, gesattelt und versorgt werden. In manchen Betrieben wird sogar extra Theorieunterricht angeboten, bei dem alles rund um den geliebten Vierbeiner gelehrt wird. Zusätzlich kannst du deinem Kind auch Pferdebücher besorgen, die meistens mit Begeisterung gelesen werden.
Zu einer guten Reitschule gehört auch, dass die Anlage in einem sauberen und guten Zustand ist. Helle und große Pferdeboxen oder sogar Laufställe für die Schulpferde sind optimal, damit sich diese wohlfühlen. Schau dich um, ob bauliche Mängel vorliegen und ob die Reitplätze sicher umzäunt sind, damit die Pferde mit den Kindern auf ihrem Rücken nicht davonrennen können.
Besonders gut ist es, wenn du eine grüne Plakette findest, die dir sagt, dass die Reitschule von der FN (Deutschen Reiterlichen Vereinigung) geprüft ist. Diese Betriebe kannst du auch online auf der Seite der FN suchen. Bei den Reitlehrern solltest du auf Qualifikationen wie Trainerscheine, Ausbildung zum Pferdewirt oder Pferdewirtschaftsmeister achten. Meistens kann auch durch ein Gespräch mit dem Reitlehrer oder Stallbesitzer ein erster Eindruck gewonnen werden.
Die beste Möglichkeit ist jedoch, bei den Eltern der anderen Reitschüler zu erfragen, wie die Erfahrungen mit dem Angebot sind. Dort erfährst du im besten Fall direkt und ohne Umschweife die positiven sowie sehr wahrscheinlich auch die negativen Aspekte des Betriebes, Reitlehrers und der Schulpferde.
Ein Pferd hat für Kinder sehr viele positiven Auswirkungen und dabei muss es nicht direkt das eigene sein. Sollte dir die Entscheidung immer noch nicht leichtfallen, dem Kinderwunsch nach Reitstunden nachzugehen, kannst du gerne noch unseren Blogbeitrag „Warum Reiten die perfekte Sportart ist“ lesen. Aber spätestens nach den ersten paar Reitversuchen kann dir das auch dein Kind beantworten.
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