Du treibst und treibst, setzt all deine Hilfen beim Reiten ein und dein Pferd geht trotzdem nicht richtig vorwärts? In den Reitstunden bekommst du von deinem Reitlehrer meistens Sätze wie „Er muss besser am Bein laufen!“ oder „Aktiviere die Hinterhand mehr!“ zu hören? Keine Panik - du bist mit diesem Problem nicht allein, denn es gibt viele Pferde, die nur schwer in die Gänge kommen, und oft liegt der Fehler gar nicht beim Reiter selbst. Wir gehen in diesem Beitrag auf die möglichen Ursachen eines triebigen Pferdes ein und welches Zusatzfutter für faule Pferde geeignet ist. Außerdem gibt dir unsere Teamreiterin Charlotta-Chiara Rogerson Tipps, wie du faule Pferde motivieren kannst.
Was ist ein triebiges Pferd?
Man redet dann von einem faulen oder triebigen Pferd, wenn es nicht bereit ist, das gewünschte Tempo des Reiters zu leisten. Dabei wirkt das Tier oft teilnahmslos und phlegmatisch.
Durch die Bewegungsunlust lässt häufig auch die Motivation beim Reiter nach und er reduziert die Reiteinheiten. Dies hat zur Folge, dass das Pferd aufgrund mangelnder Bewegung Kondition abbaut, dadurch schneller schwitzt und angelaufene Beine bekommen kann. Es gilt jedoch zwischen zwei Arten von faulen Pferden zu unterscheiden: Pferde, die von Natur aus eher gemütlicher sind und viel Zeit mit Dösen verbringen, und solche, die erst triebig werden, sobald der Reiter im Sattel sitzt. In diesem Fall kann die Triebigkeit auch eine Folge von gesundheitlichen Problemen sein und sollte vom Tierarzt überprüft werden. Insbesondere dann, wenn ein junges Pferd triebig ist, denn gerade in jungen Jahren sind Pferde normalerweise lauffreudig und haben Spaß bei der Arbeit.
Mögliche Ursachen für ein faules Pferd
Wenn du dich über dein faules Pferd ärgerst oder sogar aufgibst, bringt das weder dir noch deinem Liebling etwas. Wichtig ist, erstmal nach den Ursachen zu forschen, denn meistens gibt es gute Gründe, warum ein Pferd nicht vorwärts geht. Versuchst du, ein krankes Pferd zu motivieren, könnte dies schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Deshalb solltest du folgende Punkte berücksichtigen.
Körperliche Probleme
Ernsthafte Erkrankungen beim Pferd sorgen häufig dafür, dass die Freude am Laufen immer mehr nachlässt, und im schlimmsten Fall verweigert das Tier die Leistung sogar. Doch oft gibt es körperliche Probleme, die der Reiter nicht gleich bemerkt, da sie sich langsam einschleichen. Darunter fallen beispielsweise Rückenschmerzen, Schäden am Fesselträger, Arthrose sowie Zahn-, Huf- und Herzprobleme. Sprich am besten mit deinem Tierarzt, damit er gesundheitliche Probleme als Ursache der Triebigkeit ausschließen kann.
Haltung
Das Pferd wird immer ungelenkiger und antriebsloser, je länger es faulenzt. Aufgrund mangelnder Sauerstoffversorgung und Durchblutung wächst das Desinteresse, und die Lust, sich zu bewegen, nimmt ab. Damit dies nicht passiert, sollte das Pferd so gehalten werden, dass es sich möglichst viel bewegen kann und Sinnesreize vorhanden sind, welche die Psyche wachhalten.
Am besten eignet sich ein Aktivstall, Offenstall oder eine Paddockbox. Steht das Tier in einer geschlossenen Box, dann sollte es zumindest mehrere Stunden am Tag auf einem extra Paddock oder einer Koppel verbringen dürfen.
Futter
Eine falsche Ernährung beim Pferd kann zu einem starken Konditionsnachlass führen. Insbesondere, wenn es zu dick oder zu dünn ist, mit falschen Inhaltsstoffen versorgt wird oder die zugefütterten Energiespender nicht ausreichen. Bist du dir unsicher, ob dies bei deinem Vierbeiner zutrifft, kannst du einen Futterberater zurate ziehen. In unserem Beitrag „Futterberatung fürs Pferd: Worauf es ankommt“ erfährst du mehr darüber.
Training
Beim Training ist es wichtig, dass du weder zu viel noch zu wenig von deinem Pferd verlangst, denn eine Unterbeschäftigung oder Überbeanspruchung kann eine Trägheit zur Folge haben. Auch ein eintöniges Training können für Lustlosigkeit sorgen, was meistens vor allem bei Schulpferden der Grund der Triebigkeit ist.
Rassebedingte Trägheit
Manche Pferde sind nicht faul, sondern bewegen sich aufgrund ihrer Rasse instinktiv weniger und langsamer. Meist stammen die betroffenen Rassen ursprünglich aus kälteren Klimazonen und sind so veranlagt, möglichst viel Energie beim Laufen zu sparen. Von Pferden mit gemächlicherem Charakter darfst du keine außerordentliche Leistung beim Reiten erwarten, sondern solltest sie entsprechend ihrer Neigung einsetzen.
Wie bekommt man ein triebiges Pferd vorwärts?
Dein Vierbeiner ist gesund, die Haltung und Fütterung stimmt und das Training passt auch, dein Pferd ist aber immer noch triebig? Dann kannst du durch gezielte Maßnahmen damit anfangen, dein faules Pferd zu motivieren. Wir haben ein paar Tipps für dich, die du direkt umsetzen kannst.
- Verbanne deine negativen Gedanken, sobald du den Reitstall betrittst. Wenn du nämlich schon vor dem Training denkst, dass es nicht funktioniert, hast du bereits verloren. Auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, aber dein Pferd spürt schlechte Laune. Es reagiert darauf mit Misstrauen und ist beim Reiten verspannt. Strahlst du hingegen Zuversicht aus, glaubst an deinen Liebling und zeigst die nötige Entschlossenheit, wird er gleich viel motivierter sein und sein Bestes geben.
- Achte auf eine klare Kommunikation und präzise Hilfengebung. Durch einen falschen Sitz oder widersprüchliche Kommandos ist dein Pferd verwirrt und vielleicht sogar in seiner Vorwärtsbewegung gestört. Setzt du die Hilfen gezielt und richtig dosiert ein, wirst du mehr Erfolg haben. Wichtig ist natürlich, dass dein Pferd versteht, was du von ihm möchtest. Hierbei kann dir ein Trainer eine gute Hilfe sein.
- Sorge für einen ausgeglichenen Wechsel zwischen Spannung und Entspannung. Eine erfolgreich absolvierte Übung solltest du mit einer kurzen Schrittpause am längeren Zügel belohnen, sodass dein Pferd alles verarbeiten kann. Damit dein Vierbeiner auch bei der nächsten Trainingseinheit motiviert ist, beendest du jede Lektion am besten mit einem guten Gefühl und viel Lob.
- Ist dein Pferd während des Trainings passiv und unmotiviert, musst du herausfinden, was ihm richtig Spaß macht. Hierbei ist wichtig, dass du genau analysierst, welche Bewegungsform festgefahren ist und wobei dein Pferd deutliche Lauffreude zeigt. So kannst du beispielsweise mit Bodenarbeit, Freispringen, Doppellonge, Ausreiten oder Springgymnastik mehr Pepp in euren Trainingsalltag bringen.
Tipps von Dressurreiterin Charlotta-Chiara Rogerson
- Baue viel Abwechslung und Spaß in das Training ein, dann sind sowohl Reiter als auch Pferd gleich motivierter.
- Wärme dein Pferd gut auf vor der Arbeitsphase, denn das ist Voraussetzung für ein gelungenes Training. Wie lange die Lösungsphase dauert, ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich.
- Baue Kondition im Gelände oder auf der Rennbahn auf, wo dein Pferd motiviert ist. Dadurch werden automatisch auch die Muskeln gestärkt und die Rückentätigkeit verbessert, was zu entsprechender Leistungsverbesserung im alltäglichen Training führen wird.
Zusatzfutter für triebige Pferde
Oft reichen positive Gedanken und Spaßprogramm allein nicht aus, um die Motivation des Vierbeiners beim Reiten zu steigern. Da die Kondition und Energie bei jedem Pferd unterschiedlich hoch sind, kann es notwendig sein, die Energiezufuhr durch ein entsprechendes Ergänzungsfutter mit Vitaminen und Mineralstoffen zu erhöhen. Besonders bewähren sich hier Bestandteile wie Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren, Vitamin C und Vitamin E, Elektrolyte, immunsystemstärkende Nährstoffe und Aminosäuren.
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Wie du siehst, können die Hintergründe der Trägheit deines Vierbeiners sehr vielfältig sein. Wir legen dir ans Herz, die Ursachen zu finden und zu beheben. Nur dann hat dein Pferd wieder richtig Spaß an der Arbeit und kann fleißig vorwärts gehen. Auch wenn es sich lohnen wird, solltest du dir darüber bewusst sein, dass du viel Geduld, Zeit und Konsequenz brauchst, wenn du dein triebiges Pferd langfristig motivieren willst. Behalte dabei aber stets den Charakter und die Veranlagung deines Lieblings im Blick. Aus einem gemütlichen Haflinger wirst du keinen spritzigen Araber machen.
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