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Mustang Pferd: Pferderassen-Portrait

Mustang Pferd Steckbrief
Rasse: MustangLebenserwartung: 17-20 Jahre
Gruppe: keine spezielle GruppeStockmaß: 140-160 cm
Ursprung: NordamerikaGewicht: uneinheitlich
Zucht seit: 16. JahrhundertFellfarben: alle Farben und Zeichnungen
Hauptzuchtgebiet: keine gezielte ZuchtKörperbau (Exterieur): kräftig, kompakt, gut proportioniert
Verbreitung: NordamerikaCharakter (Interieur): robust, ausdauernd, temperamentvoll, eigensinnig, intelligent, lernwillig
Einsatzbereich: Western-, Wander-, Spring-, Dressurreiten, ShowBesonderheiten: Mustangs vermehren sich ohne menschlichen Einfluss

Mustang Pferd: Charakter

Mustangs haben zwar einen wilden Ursprung, gelten aber dennoch als sehr menschenbezogen. Sie sind ausdauernd und robust und ihre Intelligenz und hohe Lernbereitschaft machen die Vierbeiner zu einem idealen Sportpartner. Manchmal kann ein Mustang jedoch auch eigensinnig, temperamentvoll und etwas zurückhaltender sein.

Dennoch sind sie richtige Allrounder und eignen sich aufgrund ihrer Trittsicherheit im Gelände besonders für das Wanderreiten. Aber auch beim Westernreiten, in der Dressur und im Springen ist der ein oder andere Mustang zu finden – je nachdem, welche Fähigkeiten er von Natur aus besitzt. Da man gut mit dieser Rasse kommunizieren kann, ist sie auch sehr beliebt in der Freiarbeit. So haben Mustang-Liebhaber häufig die Möglichkeit, die wilden Pferde in spektakulären Shows, beispielsweise beim „American Mustang Germany Makeover“ beim CHIO Aachen, zu bestaunen.

Was frisst ein Mustang Pferd?

Die Fütterung eines Mustangs ist relativ unkompliziert, denn er verträgt alles gut, was er auch in der freien Wildbahn findet. Anstatt Hafer, Müsli oder sonstige handelsübliche Futtermittel, reichen ihm also genügend Heu, ein Koppelzugang und ein gutes Mineralfutter.

Exterieur

Beim Mustang handelt es sich um ein eher kleines Pferd, das im Durchschnitt 1,40 bis 1,50 Meter groß wird. Da jedoch viele andere Rassen eingekreuzt werden, gibt es durchaus auch Mustangs mit einem Stockmaß über 1,60 Metern. Fellfarben und Zeichnungen sind alle möglich, auch jegliche Scheckungen. Obwohl jeder amerikanischer Mustang eine Besonderheit ist, gibt es dennoch Rassemerkmale, die ihn auszeichnen:

  • Kräftiger, kompakter und gut proportionierter Körperbau
  • Tief angesetzter, großer Ramskopf
  • Gering ausgeprägter Widerrist
  • Stark bemuskelter Rücken
  • Rundliche Kruppe
  • Gerade und gut definierte Beine
  • Harte, runde Hufe von guter Qualität
  • Geschmeidige und rhythmische Bewegungen
Pferd steht auf einer Wiese

Was ist das Besondere an einem Mustang Pferd?

Ein amerikanischer Mustang vermehrt sich auf natürliche Weise, also ohne den Einfluss von Menschen. Der stärkste Mustang Hengst einer Herde setzt sich durch und vererbt, während die schwächeren Tiere irgendwann aussterben. Daher kommt auch die hohe Widerstandsfähigkeit dieser Rasse.

Geschichte der Mustang Pferderasse

Das Mustang Pferd wird zwar gerne als Wildpferd betitelt, ist seiner Herkunft nach jedoch keines. Der Ursprung geht auf verschiedenen europäische Hauspferderassen, vor allem Berber und Araber-Pferde, zurück, die im 16. Jahrhundert nach Amerika kamen. Viele Pferde konnten sich von den Menschen befreien und bildeten große Herden in der Wildnis. Bis Ende des 18. Jahrhunderts gab es wilde Mustangs in weiten Teilen Nordamerikas. Im 17 Jahrhundert dienten sie den Indianern im Krieg, zum Transport und zur Jagd.

Obwohl sie verwilderten, hatten sie weiterhin häufig Menschenkontakt, denn sie wurden aufgrund ihrer Wendigkeit und Schnelligkeit oft wieder eingefangen, gezähmt und als Zug- und Reitpferd für die Cowboys eingesetzt. Sie versuchten, die wilden Mustangs einzureiten, was nicht selten in einem waghalsigen Kampf endete. Hier fand auch im Jahre 1900 das berühmte Rodeoreiten seinen Ursprung.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es ca. zwei Millionen Mustang Pferde in Amerika. Da sie ab diesem Zeitpunkt zur Fleischgewinnung gejagt wurden, sank die Zahl zunehmend. 1959 wurde zwar ein Jagdverbot eingeführt und der Mustang galt als geschütztes Tier, der Bestand nahm jedoch trotzdem weiterhin ab. Das Bureau of Land Management (BLM) ist seit 1971 für die Überwachung des Bestands zuständig. Steigt die Zahl der frei lebenden Mustangs auf über 26.000, werden die Pferde eingefangen, erhalten ein Brandzeichen und werden offiziell zu einem „American Mustang“. Anschließend werden sie zur Adoption freigegeben.

Da das Pferd Mustang von unterschiedlichen Rassen abstammt und es keine allgemeingültigen Zuchtregeln gibt, ist auch kein Zuchtbuch oder ähnliches vorhanden.

Pferde galoppieren auf einer Wiese

Wie viel kostet ein Mustang Pferd?

Möchtest du dir einen Mustang kaufen, musst du häufig mit einem Preis im fünfstelligen Bereich rechnen. Selbst wenn du einen günstigen Vierbeiner aus Amerika adoptierst, kommen noch Kosten für das Training, die Vorbereitung und den Import nach Deutschland auf dich zu.

Berühmte Mustang Pferde

Ein Mustang, bekannt für seine Wildheit, erfolgreich in einer Dressurprüfung der schweren Klasse? Kaum vorstellbar. Doch der schwarze Mustang Hengst J. B. Andrew machte es möglich. Mit seinen 1,70 Metern Größe und einem Gewicht von 900 Kilo war er zwar deutlich größer und wuchtiger als die gängigen Dressurpferde, gewann aber dennoch viele nationale Wettbewerbe mit seiner Reiterin und Besitzerin Kelly O’Leary. Die beiden trainierten sogar für den Grand Prix.

Auch die Filmindustrie bedient sich immer wieder an der außergewöhnlichen Rasse. So auch in dem Filmdrama „The Mustang“ von Laure de Clermont-Tonnerre, welches im Jahr 2019 Premiere feierte. In dem Film geht es um einen gewalttätigen Häftling namens Roman Coleman, der im Rahmen eines speziellen Rehabilitationsprogramms den wilden Mustang Marquis zähmen muss. Bevor dies gelingt, muss Roman jedoch erst lernen, sich selbst zu beherrschen und zu kontrollieren.

Falls du auf der Suche nach weiteren Pferdefilmen bist, wirst du sicherlich in unserem Blogbeitrag „Die schönsten Pferdefilme und Pferdeserien“ fündig. Auch dort sind noch ein paar schöne und bekannte Filme mit Mustangs aufgelistet.

Möchtest du noch mehr Pferderassen kennenlernen? Dann durchstöbere gerne unsere Übersicht, in welcher du Rassen von A bis Z findest.

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    Die Autoren

    Ich bin Bloggerin bei FUNDIS Reitsport und kann hier meinen Traum leben: Das Hobby mit dem Beruf verbinden. Seit über 20 Jahren bin ich begeisterte Reiterin und bringe euch in meinen Blogbeiträgen die Themen aus den unterschiedlichen Sparten des Reitsports näher.
    Fragen und Wünsche dürft ihr gerne in die Kommentare schreiben. :)

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