Vollblutaraber Steckbrief | |
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Rasse: Vollblutaraber | Lebenserwartung: 25-30 Jahre |
Gruppe: Vollblut | Stockmaß: 140-158 cm |
Ursprung: Arabische Halbinsel | Gewicht: 450-550 kg |
Zucht seit: 7. Jahrhundert | Fellfarbe: Schimmel, Füchse, Braune, Rappen |
Hauptzuchtgebiet: Orient, Großbritannien, USA, Deutschland | Körperbau (Exterieur): elegant, schlank, harmonisch, edler Kopf (Hechtkopf), große Augen |
Verbreitung: weltweit | Charakter (Interieur): geduldig, intelligent, leistungsbereit, menschenbezogen, sensibel, feinfühlig |
Einsatzbereich: Freizeitpferd, Distanz- und Wanderreiten | Besonderheiten: edelstes Pferd unter allen Rassen |
Was ist der Unterschied zwischen Araber und Vollblutaraber?
Araber ist ein Sammelbegriff, der die verschiedenen Blutlinien dieser Rasse beinhaltet (Ägyptischer Vollblutaraber, Spanische Vollblutaraber, Polnische Vollblutaraber, Russische Vollblutaraber, Crabbet, Shagya-Araber, Anglo Araber und Arabisches Halbblut). Während Shagya- und Anglo-Araber sowie Arabische Halbblüter einen Fremdblutanteil tragen, ist der Vollblutaraber hingegen die rein gezogene Form des arabischen Pferdes.
Laut dem Zuchtverband VZAP (Verband der Züchter und Freunde des Arabischen Pferdes e.V.) wird ein Pferd als Araber bezeichnet und nicht bei den anderen Araberrassen eingetragen, wenn nicht alle Abstammungslinien auf reinrassige Vollblutaraber zurückgehen. In Deutschland gibt es außerdem noch den ZSAA (Zuchtverband für Sportpferde arabischer Abstammung e.V.), welcher wie auch der VZAP zusätzlich noch die Linien Arabisch Partbred Typ Deutsches Reitpferd, Arabisch Partbred Typ Spezial und Pintabien unterscheidet.
Für was steht OX beim Araber?
Hat ein Araber ein OX als Kennzeichen in seinen deutschen Papieren stehen, handelt es sich um ein reinrassiges Arabisches Vollblut.
Vollblutaraber: Charakter
Einige Reiter nehmen häufig an, dass ein arabisches Vollblut äußerst temperamentvoll und schwierig im Umgang ist. Doch das Zuchtziel lautet ganz anders: Der Vollblutaraber sollte möglichst unkompliziert, nervenstark und leistungsbereit sein. Kenner schätzen die Rasse für ihre Intelligenz und Geduld.
Mit Ungerechtigkeit und Härte kommen Vollblutaraber aufgrund ihres sensiblen und feinfühligen Wesens nicht gut zurecht. Werden sie jedoch gut behandelt, sind die menschenbezogenen Pferde ein zuverlässiger Partner für den Reitsport und gehen mit ihrem Besitzer durch dick und dünn. Da der Vollblutaraber ein Pferd mit vielen positiven Charaktereigenschaften ist, eignet er sich auch für Anfänger.
Das arabische Vollblut ist vielseitig veranlagt und legt dabei eine außerordentliche Arbeitseinstellung an den Tag. Zu den Stärken der Tiere gehören Schnelligkeit und Ausdauer, was sie zu ausgezeichneten Pferden für das Distanzreiten macht. Werden sie richtig trainiert, können sie eine Strecke von bis zu 160 Kilometern zurücklegen.
Auch bei Freizeitreitern ist das arabische Vollblut eine beliebte Rasse. Vollblutaraber kommen häufig beim Westernreiten und im Wanderreitsport zum Einsatz, zeigen aber auch Talent beim Springen. Wichtig ist, dass sich die Pferde viel bewegen können und liebevoll, aber dennoch konsequent erzogen werden.
Wie schnell ist ein Vollblutaraber?
Auf einer kurzen Strecke kann ein Vollblutaraber eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h bis 66 km/h erreichen. Lange Strecken bis 160 Kilometer legt er mit einer Geschwindigkeit von 18 km/h zurück.
Exterieur: Der Körperbau des Vollblutarabers
Das Arabische Vollblut zeichnet sich durch sein edles Erscheinungsbild aus – nicht umsonst gilt es als das edelste Pferd unter allen Rassen. Die temperamentvollen Tiere erreichen ein Stockmaß von 140 bis 158 cm, um die Frage „Wie groß ist ein Vollblutaraber?“ zu beantworten. Der Rassetyp kommt durch folgende äußere Merkmale zum Ausdruck:
- Breite Stirn, große Augen, geweitete Nüstern, kleine Ohren
- Häufig typischer Hechtkopf mit nach innen gewölbter Stirn
- Kräftige Ganaschen
- Langer, gewölbter Hals
- Ausgeprägter Widerrist
- Kurzer, starker Rücken
- Hoch angesetzter Schweif
- Mittellange, schlanke Beine
- Stabile Gelenke
- Runde, harte Hufe
Arabische Vollblüter sind besonders oft Schimmel, kommen aber auch als Rappen, Braune und Füchse vor. Das Besondere an einem Vollblutaraber ist, dass er meist nur 17 Rippen, 15 Schweif- und fünf Lendenwirbel hat. Andere Pferderassen haben 18 Rippen, 16 bis 18 Schweif- und sechs Lendenwirbel.
Zuchtgeschichte und Herkunft
Der Vollblutaraber gehört zu den ältesten Pferderassen der Welt, denn im orientalischen Raum werden die Pferde schon seit dem 7. Jahrhundert von Beduinen und Nomaden gezüchtet. Dort lebten die Pferde gemeinsam mit den Menschen in Zelten. Erst durch die arabische Besetzung Spaniens verbreitete sich das Arabische Vollblut auch in Europa. Fürstenhäuser lernten die Schönheit und Leistungsbereitschaft der Rasse schnell lieben und wollten nicht mehr auf die edlen Pferde verzichten.
Im 19. Jahrhundert importierten europäische Fürsten die Vollblüter, um ihre eigenen Rassen zu veredeln und Reinzuchten aufzubauen. So hat unter anderem das Englische Vollblut, aber auch das moderne Sportpferd arabische Wurzeln. Es gibt nur wenige Pferderassen, die nicht vom Araber beeinflusst wurden. Auch heute werden einige Warmblüter mit dem Vollblutaraber gekreuzt.
Kennst du die Legende der Vollblutaraber?
Laut einer Legende geriet der Prophet Mohammed während der Auswanderung nach Medina in einen Sandsturm. Als er und seine Karawane einen Brunnen erreichten, stürzten die durstigen Pferde los und Mohammed rief sie zurück. Nur fünf Stuten kehrten zu ihm zurück, mit welchen er dann eine Zucht begann. Die Namen der fünf Pferde sind in den alten Zuchtlinien zu finden und gelten als die Stammesmütter.
Bekannter Vollblutaraber
Einen der bekanntesten Vollblutaraber kennt man aus dem Fernsehen: Das Filmpferd Sarouc spielt die Schimmelstute „Sabrina“ von Bibi Blocksberg in den „Bibi & Tina“-Filmen. Für Saroucs Besitzerin, Lene Husch, steht die Freiheitsdressur im Fokus. Deshalb gehorcht der Wallach auf jede kleinste Bewegung und lässt sich am Filmset nicht so schnell aus der Ruhe bringen.
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