Fängst du mit dem Reiten an, ist es erst einmal nicht so wichtig, ob du dich später mehr für das Dressurreiten oder Springreiten interessierst. Ab einem bestimmten Niveau allerdings und vor allem auch, wenn du im Turniersport aktiv bist, gibt es gewisse Unterschiede in den verschiedenen Disziplinen bei der Ausrüstung von Reiter und Pferd. Welche das sind, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Für den Reiter
Prinzipiell kannst du in jeder Ausrüstung auch Dressurreiten. Allerdings gibt es Ausrüstungsgegenstände für den Reiter, welche dich beim Reiten der Dressurlektionen zum einen unterstützen, zum anderen aber auch gut aussehen lassen.
Reitstiefel
Die Reitstiefel sind wahrscheinlich der größte Unterschied bei den Ausrüstungsgegenständen für den Dressurreiter hinsichtlich anderer Reitsportarten. Der Schaft bei den Dressurstiefeln ist sehr hoch und schließt mit dem sogenannten Dressurbogen ab, welcher das Bein optisch länger aussehen lässt. Das feste Leder, welches für die Dressurstiefel vorzugsweise genutzt wird, sorgt für eine gute Stabilität des Unterschenkels. Jeder Dressurreiter kann ein Lied davon singen, was für eine Qual die ersten Tage und Wochen mit einem neuen Dressurstiefel sind. Das Leder muss sich erst noch setzen und reibt zu Beginn stark in der Kniekehle. Da schnallt man die Steigbügel freiwillig ein bis zwei Loch länger.
Du kannst die Dressurstiefel auch meistens in einem etwas ausgefallenerem Design kaufen. Wie wäre es denn mal mit Lackstiefeln, Schlangenleder-Optik, Schnürung oder etwas Glitzer? Damit wirst du vor allem auf den Turnieren die Blicke der anderen Reiterinnen und Reiter auf dich und deinen Liebling ziehen.
Reithose
Die klassische Dressurreithose war hochgeschnitten mit einem Vollbesatz aus Leder. Das ist teilweise immer noch so, aber viele Dressurreiter bevorzugen mittlerweile den Besatz aus Silikon bzw. Grip. Meistens wird der Vollbesatz dem Kniebesatz vorgezogen, da dieser dem Reiter einen sicheren Halt im Sattel garantiert. Ob Hüftreithose oder hoher Bund - das bleibt ganz dir überlassen. Auch die bequemen Reitleggings sind immer öfter bei den Dressurreitern zu finden.
Der richtige Gürtel darf zum Abrunden des perfekten Dressuroutfits nicht fehlen. Er sorgt nicht nur dafür, dass die Reithose am richtigen Platz bleibt, sondern auch für einen tollen Auftritt.
Reithelm
In erster Linie sollte es beim Reithelm um Sicherheit gehen, denn bei einem Sturz auf den Kopf kann es leider ganz schnell zu schlimmsten Verletzungen kommen. Erkundige dich daher immer beim Kauf um die neusten Sicherheitsstandards und achte darauf, dass dein Favorit auch diesen entspricht.
Die Dressurreiter bevorzugen meistens eher ein Design, das an den klassischen Reithelm erinnert. Matte Modelle oder sogar mit Samt sind sehr beliebt und natürlich darf auch beim Reithelm das Glitzer nicht fehlen. Die Helme von Samshield und KEP sieht man im Dressurviereck sehr oft, aber das ist natürlich auch wieder Geschmacksache.
Gerte
Die Dressurgerte ist länger als eine Springgerte und erfüllt auch eine andere Funktion. Sie sollte mindestens so lang sein, dass du mit ihr hinter die Lage deines Beines reichen kannst, ohne die Hand dabei bewegen zu müssen. Ansonsten gibst du deinem Pferd jedes Mal einen Ruck ins Maul, wenn du die Gerte benutzt. Bei Ponys musst du aber auch darauf achten, dass sie nicht zu lang ist, da das Ende ansonsten über die Kruppe hinausreicht. Die Gerte kann den Dressurreiter dabei unterstützen, die Hilfen durch Touchieren zu unterstreichen. Vor allem in der Versammlung kann eine Gerte außerdem dazu beitragen, die Hinterhand des Pferdes besser zu aktivieren.
Sie sollte allerdings nicht zu flexibel sein, da sie ansonsten hin und her schwingt und dein Pferd unbeabsichtigt berührt. Ein Knauf am Griff verhindert das Durchrutschen in der Hand und auch Gummigriffe oder andere Materialen mit viel Grip helfen dabei. Bei den Gerten gibt es mittlerweile verschiedene Farben und Designs, die keine Wünsche offenlassen.
Für das Pferd
Im Dressursport gibt es auch für das Pferd spezielle Ausrüstungsgegenstände, welche beim Reiten der Lektionen eingesetzt werden. Manches hat einen praktischen Hintergrund, anderes wird allerdings eher aufgrund der Optik gewählt.
Sattel und Sattelgurt
Viele Vorteile bietet der Dressursattel dem Reiter, wenn keine Hindernisse überwunden werden wollen. Die tiefe Sitzfläche durch den hohen Hinterzwiesel sorgt dafür, dass du näher und vor allem mit mehr Unterstützung am Pferd sitzt. Das lange und gerade geschnittene Sattelblatt ermöglicht ein gestrecktes Bein, welches durch die dicken Pauschen außerdem für einen sehr guten Halt sorgt.
Der Dressursattel hat lange Gurtstrupfen, an denen ein Kurzgurt befestigt wird, damit das Reiterbein nahe am Pferd liegen kann und nicht durch die Schnallen gestört wird. Etwas mehr Flexibilität ist gefragt, wenn es um das Nachgurten im Dressursattel geht. Aber auch das gelingt mit etwas Übung ohne Probleme.
Steigbügel
Bei den Dressurreitern sind die Steigbügel meistens schlicht. Bügel aus Edelstahl sorgen für eine gute Optik und passen zu jedem Outfit, aber auch die Farbe schwarz wird immer wieder gewählt. Selten sieht man Sicherheitssteigbügel, welche vor allem im Springsport sinnvoll sind. Breite Auflagen sind aber auch immer mehr beim Dressurreiten beliebt.
Schabracke
Da der Dressursattel ein langes Sattelblatt hat, müssen auch die Dressurschabracken dementsprechend länger geschnitten sein. Ansonsten liegt das Leder des Sattels direkt auf dem Pferdefell auf und kann dieses Aufreiben. Ob du eher schlichte oder grelle Farben für die Schabracke wählst, ist ganz dir überlassen.
Trense und Gebiss
Prinzipiell sind englische Trensen oder englisch-kombinierte im Dressursport am häufigsten vertreten. Aber auch die hannoveranische und mexikanische Trense sind zugelassen. Die Kandare ist jedoch nur in Kombination mit dem englischen Reithalfter erlaubt. In unserem Blogbeitrag über Trensen kannst du dich genauer informieren.
Grundsätzlich dürfen im Turniersport nur die Wassertrense, Olivenkopfgebisse, D-Ring-Trense und Schenkeltrense ohne Stegbefestigung in der einfachen und doppelt gebrochenen Variante eingesetzt werden. Bist du dir unsicher, kannst du die LPO (Leistungsprüfungsordnung) lesen. Hier findest du alle erlaubten Trensen. Und auch in unserem Blogbeitrag über die verschiedenen Gebisse erfährst du mehr dazu.
Ist dir deine Trense nicht schick genug, kannst du dir einen schönen Stirnriemen dazu kaufen. MagicTack hat sich zum Beispiel etwas Tolles einfallen lassen: Einen Stirnriemen, bei welchem du mithilfe eines Magnetstreifens ganz einfach zwischen verschiedenen Designs wechseln kannst. So lässt sich dein Outfit und das deines Pferdes mit dem passenden Stirnriemen abrunden. Aber auch die anderen Stirnriemen sind alles andere als eintönig: Geschwungen, mit Strass, Nieten oder Swarovski sind sie ein echter Hingucker und betonen den Pferdekopf.
Gamaschen und Bandagen
Beim Dressurreiten sind die Pferdebeine anderen Belastungen ausgesetzt als beim Springen. Aus diesem Grund sind die Dressurgamaschen länger, da die Pferde ihre Beine nicht so anwinkeln müssen wie beim Springen. Beliebt in der Dressur sind flexible Fesselkopfgamaschen, welche das Bein komplett umschließen.
Gerne bandagieren die Dressurreiter die Pferdebeine, was jedoch eher einen optischen Grund hat. Aber sind wir mal ehrlich: Es sieht einfach gut aus, wenn Schabracke, Ohrenkappe und Bandagen zusammenpassen. Was du beim Bandagieren beachten musst, kannst du im passenden Blogbeitrag dazu nachlesen.
Bei Pferden mit kleinen Schnittverletzungen an den Beinen oder empfindlicher Haut kann das Nutzen von Bandagen durchaus sinnvoll sein. Achte jedoch bei warmem Wetter darauf, dass die Pferdebeine nicht überhitzen, da ansonsten Sehnenschäden entstehen können. Verzichte im Sommer daher lieber auf das Bandagieren und nutze am besten leichte Gamaschen mit einer guten Belüftung, wenn du nicht auf den Schutz verzichten möchtest.
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