Dass ein Tier mit bis zu 600 kg zu händeln durchaus gefährlich werden kann, ist nicht schwer vorzustellen. Vor allem dann, wenn nicht genügend Sorgfalt auf den richtigen Schutz gelegt wird. Eines der wichtigsten Utensilien in Sachen Sicherheit ist der Reithelm, auf welchen du nicht verzichten solltest. Vor allem Verletzungen am Kopf werden zu einem unkalkulierbaren Risiko, das du keinesfalls eingehen solltest. Doch einen passenden, komfortablen und sicheren Reithelm zu finden, erweist sich häufig als große Herausforderung. Wenn du zum ersten Mal einen Reithelm kaufst, solltest du nichts dem Zufall überlassen. In diesem Beitrag erklären wir, was es zu beachten gilt, wenn du einen Reithelm kaufst und welche Sicherheitsmerkmale unbedingt erfüllt sein müssen.
Voraussetzungen eines guten Reithelms
Um die notwendige europäische Richtlinie für persönliche Schutzausrüstung zu erfüllen, die jeder Reithelm grundsätzlich vorweisen muss, sind eine Reihe an Tests zu absolvieren. Hierbei wird unter anderem die Stoßdämpfung der Helmschale im Bereich der Stirn, der Seite und des Hinterkopfes überprüft. Beim Durchdringungstest muss der Helm den Fall einer schweren Metallkugel überstehen.
Weitere Kriterien sind die Stabilität der Kinnriemen, ein sicherer Halt des Helms auf dem Kopf und eine gewisse Biegsamkeit des Schirms. Die frühere Norm EN 1384 ist jedoch seit dem 15.12.2014 “ungültig”, da sie im Wesentlichen auf dem Stand von 1996 beruhte. Nur noch Helme, die vor diesem Datum produziert wurden, dürfen mit der alten Norm verkauft werden.
Eigentlich sollte eine neue EN 1384 herausgebracht werden, aber eine Einigung gestaltete sich schwieriger als geplant. Deshalb musste eine Übergangslösung her, da die Hersteller sonst seit Januar 2015 nicht weiter hätten produzieren können. Die Norm für die Übergangszeit, welche sich jetzt schon ein paar Jahre hinzieht, trägt den Namen VG1 01.040 2014-12 oder auch kurz VG1. Helme, die nach diesem Standard produziert sind, wurden hinsichtlich der EN 1384 nochmals verbessert in Bezug auf Sichtfeld, Seitensteifigkeit, Fallgeschwindigkeit und Stabilität.
In Deutschland gilt außerdem das Gesetz, welches ein Etikett auf Deutsch vorschreibt, auf dem alle Angaben sowie Hinweise auf Sicherheit, Gebrauch und Einstellung aufgeführt sein müssen.
Die passende Größe für den Reithelm finden
Nimm ein Maßband zur Hand und miss als erstes deinen Kopfumfang aus. Anhand dieses Umfangs findest du im Fachhandel einen Helm, welcher der Kopfgröße entspricht und somit die beste Sicherheit garantiert. Natürlich spielt die Optik auch eine Rolle und nicht jeder Helm sieht auf jedem Reiterkopf gleich gut aus, aber lege vor allem Wert auf Sicherheit und Komfort.
Reithelme bestehen aus einer sogenannten Drei-Punkt- bzw. Vier-Punkt-Befestigung. Manche Hersteller haben sogar eine Fünf-Punkt-Befestigung für ihre Helme entwickelt. Egal, für welche Variante du dich entscheidest: Wenn du den Reithelm aufsetzt, müssen die Ohren frei liegen. Wenn dieser Umstand gegeben ist, führe am besten einen „Schütteltest“ durch
Öffne hierfür den Verschluss, sodass der Reithelm lose auf dem Kopf sitzt. Schüttele deinen Kopf nun nach allen Seiten. Es ist wichtig, dass der Helm dann weder nach vorn noch nach hinten verrutscht, auch, wenn er nicht verschlossen ist. Falls der Reithelm nach wie vor fest an deinem Kopf sitzt, hast du das perfekte Modell gefunden.
Viele Reithelme lassen sich zwischen mehreren Größen stufenlos verstellen. So kannst du ihn perfekt auf deine Kopfgröße einstellen oder auch mal ändern, wenn du zum Beispiel deine Haare unter dem Helm tragen willst oder vielleicht ein dünnes Stirnband im Winter.
Reithelme für Kinder - Das musst du beachten
Der richtige Reithelm für Kinder ist besonders wichtig. Gehe nach den oben genannten Kriterien vor, um ein geeignetes Modell zu finden. Miss den Kopfumfang deines Kindes, stelle sicher, dass die Ohren frei liegen, und führe den „Schütteltest“ durch. Bei Kindern und Jugendlichen ist es besonders sinnvoll eine verstellbare Variante zu wählen, damit der Helm mit dem Kind mitwachsen kann. Dadurch kann auch ein etwas teureres, hochwertiges Modell gekauft werden, da der Helm über einen längeren Zeitraum getragen werden kann.
Bei manchen Herstellern können auch unterschiedlich dicke Polster erworben werden. Sollte der Kopf des Kindes wachsen, kann dann ein dünneres “Inlay” gewählt werden.
Was muss ich beachten, wenn ich eine Brille trage?
Grundsätzlich gibt es viele Reiter, die eine Brille tragen und dennoch auf einen sicheren Kopfschutz achten. Dies ist wichtig. Verzichte daher trotz Brille nicht auf einen Reithelm. Aus Sicherheitsgründen im Falle eines Sturzes wäre jedoch zu überlegen, ob du beim Sport eher Kontaktlinsen trägst oder eine extra Sportbrille kaufst. Bedenke, dass durch das Zerbrechen einer Brille bei einem Sturz ebenfalls ein erhebliches Verletzungsrisiko besteht.
Welche Hersteller bieten hochwertige Reithelme an?
Es gibt zahlreiche Hersteller, die sich in der Vergangenheit auf die Herstellung der Reithelme spezialisiert haben. Wir möchten anschließend einige Anbieter nennen, die wir mit voller Überzeugung empfehlen.
Die Preise der Reithelme schwanken sehr. Das liegt zum einen an der hochwertigen Qualität, aber auch am Design des Produktes. Vor allem die weiblichen Sportlerinnen können zwischen Glitzerhelmen und sonstigen ausgefallenen Accessoires wählen.
Ebenso beliebt sind moderne Helme aus speziellen leichten Materialien wie beispielsweise das Modell Dogma Chrome Light von Kask. Diese sind neben der Leichtigkeit auch besser belüftet als klassische Reithelme. Jeder Reiter muss hier nach eigenem Geschmack entscheiden.
Die Reinigung des Reithelms
Damit du so lange wie möglich von deiner neuen Reitkappe profitierst oder diese nicht anfängt unangenehm zu riechen, solltest du sie regelmäßig reinigen und pflegen.
Folgende Dinge solltest du beim Reinigen des Reithelms beachten:
- Nach dem Reiten solltest du den Helm von Schmutz befreien. Dafür benötigst du keine teuren Utensilien, denn es gibt einen einfachen und kostengünstigen Trick, der den Helm säubert und gleichzeitig pflegt: Benutze Babytücher.
- Auch mit einem handelsüblichen Schwamm und lauwarmem Wasser kämpfst Du gegen die Verschmutzung der Außenschale an. Verwende jedoch keine Bürste, da diese den Helm zerkratzt.
- Sollte der Reithelm ein waschbares Innenfutter haben, nehme dieses regelmäßig heraus und wasche es unter Beachtung der Pflegeanleitung am besten in der Waschmaschine. Hierdurch kannst du nicht nur spielend leicht Schmutz entfernen, sondern auch Rückstände von Schweiß. Außerdem kannst du viele Innenfutter auch nachkaufen.
- Bei geringen Verschmutzungen kannst du das Innenfutter auch in einer lauwarmen Seifenlauge einweichen.
- Trockne das Innenfutter nicht im Wäschetrockner, da die hohen Temperaturen es aus der Form bringen könnten. Hänge es einfach über die Wäscheleine, aber achte darauf, dass keine direkte Sonneneinstrahlung besteht.
- Sämtliche Stellen, an die du nicht gut herankommst, kannst du mit einer weichen Zahnbürste putzen. Diese gelangt auch in die hintersten Ecken, sodass der Reithelm rundum erstrahlt und für den nächsten Einsatz bereit ist.
- Damit der Reithelm erst gar nicht dreckig wird und vor äußeren Einflüssen geschützt ist, kannst du eine Helmtasche verwenden.
Reithelm kaufen, aber wo?
Reithelme erhältst du auf verschiedenen Wegen. Viele Reiter entscheiden sich heutzutage für den Kauf über das Internet. Aufgrund immer besserer Beratungsmöglichkeiten und dem guten Service sowie der riesigen Auswahl an verschiedenen Modellen und Ausführungen, bietet diese Form des Reithelm Kaufs eine gute Alternative zu Angeboten beim Fachhändler.
Doch auch der Kauf beim Fachhändler hat Vorteile, denn so kannst du den Helm direkt ausprobieren. Wie alle anderen Ausrüstungsgegenstände hat der Reiter auch beim Helmkauf die Qual der Wahl. Doch im Gegensatz zur Kleidung solltest du bei der Reitkappe den Fokus vollkommen auf Sicherheit und Komfort legen. Ein Reithelm ist im besten Fall eine Investition für die nächsten Jahre und du wirst dich schnell ärgern, wenn du einen Helm gekauft hast, der nicht richtig passt.
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