Bei der Dämpfigkeit, wie die chronisch-obstruktive Bronchitis (COB beim Pferd) umgangssprachlich genannt wird, handelt es sich um eine chronische Lungenerkrankung, die bei Pferden auftritt. Diese Krankheit äußert sich unter anderem durch Atemnot und starken, chronischen Husten. Des Weiteren wird das Pferd sehr träge und ist deutlich weniger belastbar. Aber was ist Dämpfigkeit beim Pferd, oder anders gefragt, was ist ein dämpfiges Pferd? Dies werden wir dir in folgendem Blogbeitrag beantworten und erklären, worin die Ursachen für die Dämpfigkeit bestehen, welche Symptome es gibt und wie die chronische Bronchitis behandelt werden kann.
Wodurch entsteht die Dämpfigkeit beim Pferd?
In den letzten Jahren hat die Dämpfigkeit bei Pferden allgemein erheblich zugenommen, sodass sich Experten einig sind, dass vor allem die moderne Haltung ein Auslöser ist. Die Pferde werden überwiegend mit trocknem Heu anstatt dem nassen Gras gefüttert und verbringen selbst in der warmen Jahreszeit immer mehr Zeit im Stall anstatt auf der Weide. Im Stall sind die Pferde unter anderem durch die Einstreu jedoch deutlich häufiger mit Staubpartikeln, Schimmelpilzen und anderen Erregern konfrontiert, die zu Atemwegs- und Lungenerkrankungen führen können.
Wenn du bei deinem Pferd vermehrt Husten bemerkst, solltest du dich umgehend an einen Tierarzt wenden. Dauern die Symptome bereits länger als zwei Wochen an und findet eine vermehrte Schleimproduktion statt, steckt in vielen Fällen eine chronische Bronchitis (COB) dahinter. Oftmals wird auch die englische Abkürzung COPD beim Pferd verwendet, was für Chronic Obstructive Pulmonary Disease bzw. chronisch-obstruktive Bronchitis steht.
Was bedeutet dämpfig?
Das Wort „Dämpfigkeit“ wird häufig falsch verwendet. Was bedeutet es genau, wenn ein Pferd dämpfig ist?
Von der Dämpfigkeit spricht man erst, wenn sich COB/COPD im Endstadium befinden, in welcher das Pferd außerdem ein Lungenemphysem gebildet hat. Das bedeutet, dass ein Teil der Lungenbläschen zu sehr aufgeblasen wird und kaputt geht. Bei betroffenen Pferden ruft Staub von Heu, Stroh oder Reitböden eine Schwellung der Schleimhäute, eine erhöhte Schleimbildung sowie einen Spasmus der Bronchialmuskulatur hervor. Das Tier ist nun in seiner Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt und atmet schwer. Diese Erkrankung ist nicht reversibel, also nicht komplett heilbar. In den meisten Fällen von COB oder auch RAO beim Pferd (Recurrent Airway Obstruction), eine wiederkehrende Atemwegserkrankung, ist die Lunge nicht so sehr zerstört wie bei einem dämpfigen Pferd.
Die Symptome für Dämpfigkeit beim Pferd
Wie erkennt man Dämpfigkeit beim Pferd? Wenn das Pferd an einer COB mit Lungenemphysem leidet, wirst du dies unter anderem an den folgenden Dämpfigkeit-Symptomen feststellen:
- Das Pferd hat einen chronischen Husten, der vor allem in den Morgenstunden auftritt. Der Pferdehusten ist trocken.
- Des Weiteren wird das Tier unter einem Nasenausfluss leiden.
- Pferde, die an COB leiden, werden meist träge.
- Infolgedessen haben sie zumeist keinen Appetit und fressen deutlich weniger als im Normalfall.
- Sowohl im Ruhezustand als auch bei Belastung atmet das Pferd deutlich schwerer, leidet unter Kurzatmigkeit und hat unter Umständen sogar Atemnot. Du erkennst das unter anderem daran, dass das Tier aus dem Bauch heraus sehr angestrengt atmet und dabei die Nüstern aufbläht.
- Dadurch entsteht die typische Dampfrinne am Bauch des Pferdes, da sie die Bauchmuskeln zur Unterstützung der Atmung verwenden. Diese zeichnet sich zwischen Rippenbogen und Bauchmuskulatur ab und ist der sehnige Ansatz, der sich nicht verdickt und daher als Kuhle erscheint.
Wie stellt der Tierarzt die Diagnose für die Dämpfigkeit?
Dein Pferd hustet oder zeigt andere der oben genannten Symptome, dann ist es an der Zeit, unverzüglich den Tierarzt aufzusuchen. Dieser führt verschiedene Untersuchungen durch, um erkennen zu können, ob es sich wirklich um eine COB mit Lungenemphysem handelt.
Zunächst untersucht der Tierarzt das Pferd sowohl im Ruhezustand als auch in Bewegung. Durch diese Form der Untersuchung findet er heraus, ob der trockene Husten eventuell eine andere Ursache hat. Hierzu gehört, dass er das Pferd abhört und abklopft. Du kannst dies mit einer Untersuchung beim Arzt vergleichen, wenn du einen Husten hast.
Falls alles für eine chronische Bronchitis spricht, wird der Tierarzt weitere Untersuchungen durchführen. Er wird eine Blutprobe nehmen und eventuell eine Bronchoskopie veranlassen. Dadurch kann er feststellen, ob die Bronchen belastet sind oder nicht. Sollte sich dies bewahrheiten, untersucht der Tierarzt zudem den Schleim der Bronchen. Anhand dieser Probe kann er erkennen, ob COB vorliegt. Zuletzt wird eine sogenannte Blutgasanalyse durchgeführt. Mit dieser ermittelt der Tierarzt den Sauerstoffgehalt im Blut und kann hierdurch endgültig darüber Auskunft geben, ob eine Dämpfigkeit besteht.
Was hilft bei COPD beim Pferd?
Ist dein Pferd dämpfig oder zeigt Anzeichen einer COB, solltest du in der Lage sein, die Erkrankung umgehend zu erkennen, um eine schnelle Behandlung sicherstellen zu können.
Um die Dämpfigkeit beim Pferd zu behandeln oder am besten noch, bevor die Dämpfigkeit überhaupt entsteht, werden verschiedene Methoden nebeneinander angewendet. Du wirst deinem Pferd zukünftig nicht nur Medikamente verabreichen müssen, sondern auch auf dessen Wohlbefinden achten. Es gibt einige Dinge, die du unternehmen kannst, damit sich dein Tier besser fühlt:
- Füttere kein trockenes Heu, um Heustaub zu vermeiden. Dies bedeutet, dass du das Heu vor der Fütterung zunächst einweichen musst.
- Sorge dafür, dass dein Pferd in einer staubfreien Umgebung lebt.
- Achte darauf, dass das Pferd regelmäßige Bewegung erhält. Diese sollte jedoch in einem angemessenen Rahmen erfolgen, damit sich das Pferd nicht überanstrengt.
- Lüfte den Stall regelmäßig, damit die Luft sauber bleibt und gebe deinem Pferd so oft es geht die Möglichkeit, sich an der frischen Luft aufzuhalten.
- Erkundige dich über staubarme Einstreuvarianten. Strohpellets können hierbei eine gute Alternative sein.
- Ziehe die Haltung in einem Offenstall oder Aktivstall in Betracht, um deinem Pferd möglichst viel frische Luft zu ermöglichen.
Die medikamentöse Behandlung der Atemwegserkrankung
Du fragst dich nun mit Sicherheit: „Was tun, wenn das Pferd dämpfig ist?“ Nach der Diagnose Dämpfigkeit wird der Tierarzt deinem Pferd verschiedene wichtige Medikamente verschreiben. Diese wirken zum einen schleimlösend und zum anderen entzündungshemmend. Gleichzeitig wird eine bronchialerweiternde Wirkung erzielt, sodass sich die Sauerstoffzufuhr erheblich verbessert.
Aufgrund der Tatsache, dass die systemische Vergabe der Medikamente mit zahlreichen Nebenwirkungen verbunden ist, wird eine inhalative Therapie empfohlen und ebenso kannst du dein Pferd homöopathisch behandeln. Dies erzielt eine deutlich bessere Wirkung und hat nur wenige Nebenwirkungen. Ein weiterer positiver Effekt: Die Dosierung wird deutlich niedriger angesetzt. Dies gilt auch für die Behandlung anderer Atemwegserkrankungen.
Lebenserwartung bei Dämpfigkeit
Sollte dein Pferd die Symptome einer Atemwegserkrankung aufweisen, stellst du dir natürlich die Frage „Was bedeutet COB bei Pferden?“ Du machst dir Gedanken darüber, wie lange und ob dein Pferd überhaupt reitbar ist und was bei COB/COPD die Lebenserwartung sein kann.
Ist die Krankheit zu weit fortgeschritten, bleibt dir leider keine andere Wahl, als dein Pferd einschläfern zu lassen. Die Pferde leiden ständig unter einem Sauerstoffdefizit, weswegen die Lebensqualität so sehr eingeschränkt ist, dass du dein Pferd erlösen solltest.
Daher ist es besonders wichtig, Atemwegserkrankungen frühzeitig zu erkennen, um die schweren Symptome der Dämpfigkeit zu vermeiden. Denn mit der richtigen medikamentösen Behandlung und dem richtigen Haltungs- sowie Fütterungsmanagement kann dein Pferd weiterhin reitbar sein, ist die Krankheit noch nicht zu sehr fortgeschritten. Spreche dich hierbei allerdings mit deinem Tierarzt ab, welche Belastung dem Tier zugemutet werden kann.
Da eine frühzeitige Erkennung einen großen Einfluss auf den Verlauf der Krankheit hat und eine chronische Entwicklung vermeiden kann, solltest du besser einmal zu oft als zu wenig den Tierarzt rufen.
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Ein Kommentar
Hallo,ich habe mit Begeisterung gelesen.ich bin langsam am Ende,was man noch machen kann.
Meine Stute ist 23 Jahre alt,manche würden sagen sie muss man einschläfern.Ich sehe das anders.
Hier kurz meine Geschichte.Es fing 2018 mit Husten an.Der Tierarzt musste kommen.Es gab alles Equimusin,Equilysin,Equipulmin.Es wurde ein weinig besser.Man Atmet auf.
Dann ging es wieder los.
Ich habe Sie in den Offenstall gestellt.dann gab es Fieber,dann wieder besser.Die Tierärzte haben alles Probiert.Aservo EquiHaler,Equi plus .
Ich inhaliere dreimal die Woche,versuche es mit NAC,Pulmitranq Hustensaft.Nach dem Inhalieren beim Fressen kommt der Schnodder raus,aber leider nicht immer.Sie möchte gerne Laufen,kann noch Buckeln.Ich bewege Sie auch,damit danach ,in Verbingung mit der Inhaltion der Schnodder raus kommt.Den Tierazrt rufe ich nur bei Fieber,ansonsten helfe ich mir Selber.Ich binnfür jeden Rat Dankbar.Sie ist so ein tolles Pferd.Ihr geht es noch zu gut.
Mit freundlichen
Gruß A.Conrad-Keil