Da die Pferde während der Wintersaison meist in der Box im Stall stehen, kommt es während dieser Jahreszeit besonders auf eine hochwertige Einstreu an. Bedenke, dass die Einstreu nicht nur einen entscheidenden Einfluss auf den Komfort des Tieres in der Box hat. Vielmehr spielt sie auch gesundheitstechnisch eine wesentliche Rolle. Wie gut sich Späne neben Stroh als Einstreu eignet und welche Alternativen es gibt, erfährst du in diesem Artikel.
Stroh: Die häufigste Form der Einstreu im Pferdestall
Mit Abstand am häufigsten wird aus unterschiedlichen Gründen in den Pferdeboxen Stroh als Einstreu verwendet. Vor allem liegt es daran, dass Stroh als “Abfallprodukt” der Getreideernte eine recht günstige Variante an Einstreu ist. Es dient aber auch zur Vorbeugung der Langeweile bei den Pferden, da diese gerne auf dem Stroh herum kauen und somit die Fressdauer verlängert wird. Außerdem wirkt sich das Fressen von Stroh positiv auf die Verdauung aus, da das Futtermittel reich an Rohfaser ist, welche bei der Pferdefütterung eine essenzielle Rolle spielt. Daher ist es wichtig, dass das Stroh eine hohe Qualität aufweist und keinesfalls beispielsweise einen Schimmelpilzbefall hat. Dieser könnte auch zu Hustenanfällen und schwerwiegenden Atemwegserkrankungen beim Pferd führen. Haferstroh ist als Futterstroh durch seine ernährungsphysiologischen Eigenschaften am besten geeignet. Hinsichtlich der Saugfähigkeit sind jedoch Gersten- und Weizenstroh effizienter.
Für die Stallbesitzer ist außerdem wichtig, dass Mist aus Stroh auf dem Feld als Dünger genutzt werden kann und somit eine günstige Entsorgung möglich ist. Auch die gute Optik spielt eine Rolle, denn eine Box mit goldgelbem Stroh sieht besonders sauber und ordentlich aus.
Nachteile dieser Form der Einstreu sind allerdings, dass es immer im Trockenen gelagert werden muss, weil Stroh, anders als Späne zum Beispiel, nicht in einer Verpackung geliefert wird. Außerdem kann es sein, dass die Pferde mehr Stroh fressen als gut für sie ist. In diesem Fall sollte über eine andere Einstreu-Variante nachgedacht werden. Als Faustregel gilt 1 kg Stroh / 100 kg Körpergewicht. Denke daran, dass Stroh durchaus auch Energie liefert und bei der Futterrationsplanung eingerechnet werden muss.
Späne als Einstreu für Pferde: Wie gut eignet sich diese Variante?
Sägespäne ist den meisten von uns wohl auch als Einstreu für den Hamster- oder Hasenkäfig bekannt. Doch auch im Pferdestall ist Späne als Einstreu häufig zu finden. Wenn du dich für diese Variante entscheidest, solltest du jedoch auf ein qualitativ hochwertiges Produkt achten. Die Späne sollten nicht zu staubig sein, denn dies könnte zu einem Hustenreiz sowie zu Allergien des Pferdes führen.
Gegenüber anderen Einstreu-Varianten haben die Späne einen entscheidenden Vorteil: Sie müssen in der Regel nicht drinnen gelagert werden, da sie meistens in Folie eingeschweißt sind. Durch die Folienverpackung ist zudem gewährleistet, dass die Keimbelastung gering ausfällt, was sich positiv auf die Gesundheit des Pferdes auswirken wird.
Als nachteilig im Vergleich zu Stroh oder anderen Einstreu-Varianten erweist sich jedoch der hohe Preis, der Anfall an Plastikmüll und die Tatsache, dass reiner Mist aus Spänen, nicht auf die Felder gefahren werden kann, da sonst die Böden übersäuern können. Daher gilt der Mist oft als Sonderabfall und muss kostenpflichtig entsorgt werden.
Damit den Pferden das Knabbern am Stroh nicht fehlt, kannst Du zusätzlich zu Heu auch Stroh mit anbieten. Verfressene Pferde jedoch neigen dazu, auch die Späne zu fressen. Achte unbedingt darauf, denn zu viel Späne können zu einer Kolik führen.
Pferde-Einstreu Alternative Strohpellets
Auch Strohpellets werden als Einstreu für den Pferdestall angeboten. Sie bieten den großen Vorteil, besonders saugstark zu sein. Das Einstreuen an sich funktioniert mit diesem Material kinderleicht, ebenso wie das Ausmisten. Ein erheblicher Vorteil im Gegensatz zum Stroh ergibt sich daraus, dass die Pellets zum einen nicht viel Staub und zum anderen deutlich weniger Keime enthalten. Das Krankheitsrisiko kann somit minimiert werden. Die Pellets sind sehr komprimiert und gehen bei Kontakt mit Feuchtigkeit auf. Bei Ersteinstreu mit diesem Material ist wichtig, dass die Pellets angegossen werden, damit sie schon etwas aufquellen können. Ansonsten kann es sein, dass die Einstreu zu rutschig ist und sich die Pferde verletzen. Wenn du ein sehr hungriges Tier hast, eignet sich diese Form der Einstreu sehr viel besser als Stroh, da sich die Pellets nicht zum Naschen eignen. Biete jedoch auch hier etwas Stroh zusätzlich an.
Der Nachteil im Vergleich zum Stroh: Die Kosten liegen erheblich höher. Deshalb lohnt es sich vor dem Kauf der Pellets, die Preise der verschiedenen Anbieter miteinander zu vergleichen. Achte jedoch darauf, dass unter einem günstigen Preis nicht automatisch die Qualität leidet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen. Das Ausmisten von Strohpellets setzt auch etwas Übung voraus. Meistens lässt man eine Matratze entstehen, die durch die Saufähigkeit trotzdem trocken ist und entfernt die losen Pferdeäpfel mehrmals täglich.
Leinstroh als Einstreu für Pferde mit Allergien
Auch Leinstroh kann als Einstreu für den Pferdestall verwendet werden. Das Material ist sehr saugfähig sowie staubarm und daher gut für Allergiker-Pferde geeignet. Außerdem nisten sich deutlich weniger Keime ein, als es bei herkömmlichem Stroh der Fall ist. Während sich das Einstreuen recht einfach gestaltet, kann das Misten des Leinstrohs zu einer zeitraubenden Arbeit werden. Es dauert zum Teil sehr lange, bis du die Pferdeäpfel vom Stroh getrennt hast. Auch der hohe Anschaffungspreis ist ein negativer Aspekt.
Welche Einstreu ist die beste?
Diesbezüglich lässt sich keine klare Aussage treffen. Letztendlich kommt es immer auf dein Budget sowie die Interessen und den Gesundheitszustand des Pferdes an, für welche Alternative du dich entscheidest. Außerdem ist nicht jeder Stallbetreiber gewillt, alle Einstreuarten anzubieten. Achte darauf, hochwertige Produkte zu verwenden, damit sich das Pferd in seinem Stall wohlfühlt und sich keine Krankheiten einstellen. Gerade Staub kann zu chronischen Atemwegserkrankungen führen, die für das Tier sehr unangenehm sind und außerdem die Leistungsfähigkeit hemmen.
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