Die Geburt eines Fohlens gehört zu den Highlights in jedem Reitstall. Damit es den beteiligten Tieren und auch dessen Besitzern gut geht, sollte bei der Geburt einiges beachtet werden. Du hast circa 330 bis 345 Tage Zeit, um dich auf dieses Ereignis vorzubereiten, denn so lange dauert die Trächtigkeit der Stute. In den meisten Fällen können die Stuten die Geburt alleine meistern und sollten hierfür so viel Ruhe wie möglich bekommen. Dennoch gibt es viele Aspekte, die bei einer Geburt beachtet werden sollten.
Wichtige Utensilien für die Geburt eines Fohlens
Ca. 10 Tage vor dem Geburtstermin solltest du die für die Geburt wichtigen Utensilien bereitstellen. Hierzu gehören Stricke bzw. Geburtsketten, mit denen das Fohlen im Notfall zur Welt geholt werden kann, sowie saubere Handtücher, falls du das Fohlen säubern musst. Normalerweise übernimmt das die Stute, aber es kann vorkommen, dass sie dies nicht aus eigenen Stücken tut. Auch eine Desinfektionslösung (beispielsweise aus Jod) sollte bereitgestellt werden, um den Nabel zu desinfizieren. Trennt sich der Nabel nicht von selbst, musst du diesen mit einem Bindfaden und einer Schere abtrennen, sodass du auch diese Utensilien bereitstellen solltest. Ebenso werden ein Eimer mit frischem Wasser sowie Seife benötigt. Damit kannst du die Beine der Stute nach der Geburt säubern.
Sobald festzustellen ist, dass die Geburt bald beginnt, sollte Kontakt zum Tierarzt aufgenommen werden, damit dieser weiß, dass er eventuell benötigt werden könnte.
Achte auf folgende Fakten, die als klares Indiz für Wehen gelten:
- Es bilden sich kleine weiße Tröpfchen an den Zitzen (Harztropfen)
- Die Stute schwitzt
- Sie ist unruhig
- Die Stute steht immer wieder auf und legt sich wieder hin
- Sie scharrt unruhig
- Die Stute schaut auf ihren Bauch
Was geschieht während der Geburt eines Fohlens?
Während der Geburt eines Fohlens wirst du zuerst die Vorderhufe sehen, ehe der Kopf, die Vorderbeine, die Schultern, der Rumpf und die Hinterbeine zu sehen sind. Die Nabelschnur reißt in der Regel spätestens, wenn die Stute aufsteht.
Direkt nach der Geburt besteht zwischen Fohlen und Stute ein inniges Verhältnis. Die Mutter leckt das Fohlen sauber, solange dieses noch liegt. Dies dient auch dazu, den Kreislauf des Fohlens anzuregen. Nach spätestens einer halben bis dreiviertel Stunde, wird es sich jedoch an die ersten Gehversuche wagen. Sorg dich nicht, wenn dies nicht auf Anhieb gelingt.
Sobald festzustellen ist, dass die Geburt bald beginnt, sollte Kontakt zum Tierarzt aufgenommen werden, damit dieser weiß, dass er eventuell benötigt werden könnte.
Achte darauf, dass das Fohlen spätestens nach dem ersten Trinken an den Zitzen (Kolostralmilch) der Mutter das sogenannte Darmpech absetzt. Hierbei handelt es sich um den Kot, der noch im Mutterleib durch das Trinken des Fruchtwassers entstand. Sollte das Fohlen wenige Stunden nach der Geburt noch immer nicht das Darmpech abgesetzt haben, wird am besten ein Klistier verwendet oder der Tierarzt informiert.
Spätestens zwei bis drei Stunden nach der Geburt wird auch die Nachgeburt abgehen. Diese solltest du nicht direkt entsorgen, sondern zunächst überprüfen, ob sie vollständig ist. Das ist sehr wichtig, denn eine unvollständige Nachgeburt würde bedeuten, dass Teile davon noch in der Gebärmutter der Stute einlagern, was eine Vergiftung nach sich ziehen würde. Nimm die Nachgeburt aus der Box und schaue sie sorgfältig an. Im Zweifelsfall kann der Tierarzt hinzugezogen werden, damit dieser eine Untersuchung durchführt.
Auch wenn eine Fohlengeburt sehr spannend ist, sollten alle Beteiligten versuchen, sich möglichst zurückzuhalten, solange die werdende Mutter keine Hilfe braucht. Nur so kann verhindert werden, dass die Stute im Geburtsprozess gestört wird und möglicherweise Panik bekommt. Von dem kleinen Wunder kann sich jeder dann noch lange genug überzeugen.
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