Westfale Steckbrief | |
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Rasse: Westfale | Lebenserwartung: 25-30 Jahre |
Gruppe: Warmblut | Stockmaß: 158-175 cm |
Ursprung: Westfalen in Deutschland | Gewicht: 530-700 kg |
Zucht seit: 1826 | Fellfarbe: alle Farben |
Hauptzuchtgebiet: Westfalen in Deutschland | Körperbau (Exterieur): kräftig, muskulös. großer Kopf, hoher Widerrist, gerader Rücken, lange Beine |
Verbreitung: Deutschland | Charakter (Interieur): leistungsstark, intelligent, ruhig, verlässlich, geduldig, menschenbezogen |
Einsatzbereich: Sport- und Freizeitpferd | Besonderheiten: Wird wegen seines ruhigen Temperaments oft als Polizeipferd eingesetzt |
Westfale-Pferd: Exterieur
Der Westfale ähnelt optisch dem Hannoveraner, ist aber meist etwas kräftiger und weniger fein im Körperbau. Das liegt daran, dass in die westfälische Zuchtlinie weniger Vollblutanteil fließt als es bei der hannoverischen der Fall ist. Insbesondere für die langen Beine und die meist gerade Rückenlinie ist die Pferderasse bekannt. Außerdem hat das Westfale-Pferd einen großen Kopf und einen hohen Widerrist.
Gerne werden Westfalen im Sport eingesetzt, da sie eine stark ausgeprägte Sprungkraft besitzen und über eine kraftvolle Kruppe verfügen. Die raumgreifenden Bewegungen sorgen zumeist für einen starken Schwung. Dennoch ist der Westfale meist sehr bequem zu sitzen. Ergänzend zu dem muskulösen Körperbau, verfügt ein westfälisches Pferd über einen geschwungenen Hals und eine tief angesetzte Brust. Die großen dunklen Augen sorgen für einen besonders ausdrucksvollen Blick.
In der Vielseitigkeit wird die Pferderasse zwar immer mal wieder, aber nicht sehr häufig eingesetzt, denn in dieser Disziplin werden meist schmale, wendige Pferde benötigt. Der Westfale ist jedoch meist großrahmig und kräftig gebaut.
Westfale: Brandzeichen
Bevor 2019 die Kennzeichnung durch „das Brennen“ verboten wurde, wurde den meisten Fohlen ein Brandzeichen des jeweiligen Zuchtverbands mit einer individuellen Nummer eingebrannt. Es gibt auch ein Westfale-Brandzeichen. Auf diesem ist ein W zu sehen, welches von einem Wappen umrahmt wird. Inzwischen werden Fohlen jedoch gechippt und nicht mehr gebrannt, um sie eindeutig identifizieren zu können.
Manche fragen sich: Was ist ein Westfale und wann ist ein Pferd ein Westfale? Um dieser Pferderasse zugeordnet zu werden, muss das Tier aus Westfalen stammen und im entsprechenden Zuchtgebiet registriert sein. Namensgebend ist also das Hauptzuchtgebiet Westfalen.
Der Westfale: Charakter und Interieur
Vor allen Dingen für sein ausgeglichenes und freundliches Wesen ist das Westfale-Pferd bekannt. Besonnen und geduldig stellt er das ideale Sportpferd dar, ist aufgrund seiner Verlässlichkeit aber auch als Freizeit- und Familienpferd sehr gut geeignet. Der Westfale gilt darüber hinaus als ausgesprochen mutig und gelassen. Aus diesem Grund wird er auch gerne als Polizeipferd eingesetzt.
Des Weiteren eignet sich ein Westfale auch als sportlicher Begleiter und das nicht nur im Dressur- oder Springsport, sondern auch in der Vielseitigkeit oder beim Voltigieren. Bei letzterem kann ein westfälisches Pferd besonders glänzen, denn im Voltigiersport wird von den Vierbeinern vollkommene Gelassenheit und Ruhe gefordert.
Durch sein ausgeglichenes Gemüt kann sich ein Westfale auch als Lehrpferd beweisen. So wird die Pferderasse gerne in Reitschulen und/oder für Reitanfänger genutzt. Die Kombination von ausgeprägter Ruhe und Sportlichkeit machen ein westfälisches Pferd zum idealen Begleiter – sowohl im Freizeitbereich als auch im Turniersport.
Zuchtgeschichte
Nicht nur aufgrund seines verlässlichen Charakters wird das Westfale-Pferd seit weit über hundert Jahre gezüchtet. Schon zu Zeiten der römischen Besatzung waren in den Sumpfgebieten des Westfalenlands viele Wildpferde zu finden, mit welchen bereits damals gezüchtet wurde. Doch erst 1826 wurde das Landgestüt Warendorf in Nordrhein-Westfalen gegründet, was zeitgleich mit der Einführung eines Zuchtstandards einherging.
So wurden bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs zwei Linien etabliert: Schwere Arbeitspferde für die Landwirtschaft und etwas feinere Pferde, welche auch für den Einsatz vor der Kutsche geeignet waren. Ein Westfale-Hengst oder auch eine Westfale-Stute wurde bis heute jedoch so gut wie nie mit einem Vollblut gekreuzt. Stattdessen erlangte die leichtere Westfalen-Linie ihre schmale Körperform durch die Einkreuzung von anderen edlen Warmblutrassen (zum Beispiel Trakehner oder Hannoveraner). Dabei wurde stets fokussiert, einheimische Rassen zur Veredelung heranzuziehen.
Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs wurden nur noch wenige Kutschpferde und Arbeitstiere für die Landwirtschaft benötigt. Stattdessen fand der sportliche Aspekt des Reitens Anklang in der Gesellschaft. Als Folge wurde auch die Westfale-Pferderasse wieder schmaler gezüchtet und so entstand der Westfale, wie wir ihn heute kennen. Nichtdestotrotz lässt sich bis heute der Einschlag des Kaltbluttyps erkennen. Inzwischen gibt es in Deutschland circa 250 westfälische Hengste und etwa 9000 Stuten. Das macht die Westfalen-Zucht zu der größten in Deutschland, direkt nach den Hannoveranern.
Tipps für die korrekte Verschnallung des Reithalfters
- Hier steht ein hilfreicher Tipp
- Hier ist ein zweiter weiterer Tipp zum Nachmachen, evtl geht dieser Bulletpoint hier über eine zweite Zeile
- Und der letzte Tipp
Berühmte Westfalen
Insbesondere im Sport sind viele berühmte Westfalen zu finden. Beispielsweise der Westfale-Hengst Damon Hill NRW, der sich unter Helen Langehanenberg und Ingrid Klimke hocherfolgreich zeigte, gehört zu den berühmtesten seiner Zuchtlinie. Damon Hill wurde auf der Weltmeisterschaft in Caen Mannschaftsweltmeister und zweimaliger Vizeweltmeister. Heute genießt der Westfale-Hengst seine wohlverdiente Rente.
Auch bekannt ist die Westfale-Stute „Bella Rose“. Das Ausnahmepferd ist bis heute sehr erfolgreich in der Dressur mit ihrer Reiterin Isabell Werth. Im Jahr 2022 wurde Bella Rose auf dem CHIO in Aachen aus dem Sport verabschiedet und durfte die wohlverdiente Rente antreten.
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