Diese Frage sollte uns Pferdemenschen nur dann gestellt werden, wenn man die nächsten paar Stunden Zeit für die mit Sicherheit mehr als ausführliche Antwort hat. Denn kommen wir erstmal ins Reden über die majestätischen Pferde, das abwechslungsreiche Reiten mit den verschiedenen Reitsportarten und unsere bevorzugte Pferdesport-Disziplin mit all ihren Besonderheiten, sind wir kaum noch zu bremsen. Als verrückt wird der ein oder andere uns bezeichnen, wenn wir erzählen, dass wir am Wochenende mitten in der Nacht aufstehen, um unseren Liebling einzuflechten und aufs nächste Reitturnier zu fahren. Aber ganz ehrlich, ich kann ihnen die Meinung nicht verübeln.
Damit ihr eure Antwort den Nicht-Reitern zuliebe vielleicht auch etwas knapper formulieren könnt, haben wir euch in dem Blogbeitrag die ganzen Vorteile des Reitens sowie die Reitsport Geschichte zusammengefasst. Außerdem beantworten wir die von Menschen ohne Pferdewissen oft gestellte Frage: Warum ist Reiten ein Sport?
Wie alt ist der Pferdesport?
Der Beginn der Reitsport-Geschichte lässt sich wissenschaftlich sehr schwer nachvollziehen und daher ist es schwierig zu sagen, wie alt der Reitsport genau ist. Zeichnungen aus dem Orient, welche Menschen auf Pferden zeigen, lassen sich auf 2800 vor Christus datieren und sind der älteste Beweis für das Reiten. Allerdings wird davon ausgegangen, dass die Menschen Pferde schon viel früher als Fortbewegungsmittel und zum Transport von Lasten nutzten. Auch nicht eindeutig zu klären ist die Frage „Woher stammt das Reiten?“, da Menschen wahrscheinlich auf mehreren Teilen der Erde feststellten, wie praktisch es ist, Pferde zu nutzen, anstatt die eigenen Füße. Später, zu Zeiten von Kriegen, waren Truppen mit Pferden denen ohne weitaus überlegener und entschieden nicht selten über Sieg oder Niederlage. Nomadenvölker züchteten Pferde zu Kampfzwecken und bewegten sich im europäischen sowie asiatischen Raum hin und her.
In der griechischen Antike wurden die Pferde jedoch das erste Mal gezielt zum Reiten ausgebildet. Vielen Reitern ist der Reiterführer Xenophon bekannt, der für eine gewaltfreie Ausbildung der Pferde stand. Eine Variante, welche den Griechen damals so gar nicht bekannt war und die Reiterei revolutionieren sollte. Seine fortschrittlichen Methoden schrieb Xenophon nieder und obwohl er zwischen 430 und 355 vor Christus lebte, stimmt seine Reitlehre noch heute mit vielen Leitlinien überein.
Das Pferd als Fortbewegungsmittel, auch vor der Kutsche oder als Arbeitstier in der Landwirtschaft, wurde immer wichtiger. Im Mittelalter waren die Tiere im Kampf nicht mehr wegzudenken. Daraus entwickelte sich dann auch eine „Pferdesportart“ – das Ritterturnier. Die in schwer gepanzerter Montur ausgestatteten Ritter ritten im vollen Galopp aufeinander zu und versuchten sich mit der Lanze vom Pferd zu stoßen.
Dies ging eine ganze Weile, bis die Menschen dann schließlich im 16. Jahrhundert an einer Pferdeausbildung á la Xenophon interessiert waren. Die sanftere Art des Reitens war auf dem Vormarsch, bis schließlich 1733 der französische Hofstallmeister des Königs, François Robichon de la Guérinière, eine methodisch aufgebaute Reitlehre herausbrachte, die als Grundlage des heutigen Dressurreitens gilt. Die verschiedenen Disziplinen entwickelten sich und in Deutschland fand das erste Reitturnier 1895 statt, welches mit dem heutigen Pferdesport zu vergleichen ist. Nicht viel später, im Jahre 1912, wurde das Reiten sogar zu den olympischen Disziplinen hinzugenommen.
Viele verschiedenen Reitsportarten
Jeder Reiter hat nicht nur einmal die Floskel gehört, dass Reiten ja gar kein Sport sei, da die Pferde die ganze Arbeit machen. Darüber solltest du dich aber nicht aufregen, denn jeder, der schon auf dem Pferd saß, weiß, welcher Muskelkater vorprogrammiert ist. Pferdesport gehört zu dem Sport, bei welchem die meisten Muskeln im Körper beansprucht werden und in dem Blogbeitrag „Gymnastik für Reiter“ kannst du gerne mehr darüber erfahren.
Das Gute am Reiten ist, dass es viele verschiedenen Pferdesport-Disziplinen gibt. Die Freizeitreiter bevorzugen es, die Natur auf schönen Ausritten mit ihrem Vierbeiner zu genießen und möchten sich den Stress des Turnierreitens ersparen. Beim Springreiten ist doch etwas Mut gefragt, wenn das Pferd über die Hindernisse abhebt, und gutes Dressurreiten zeichnet sich durch die feine Abstimmung zwischen Mensch und Tier aus.
Diese Reitsportarten sind am häufigsten vertreten:
- Springreiten
- Dressurreiten
- Vielseitigkeitsreiten
- Fahrsport
- Distanzreiten
- Westernreiten
- Voltigieren
- Galopprennen
Die Vorteile des Reitens
Einmal mit dem Pferdevirus infiziert, lässt es einen einfach nicht mehr los. Woran das liegt oder wie das Virus entscheidet, wen es befällt, bleibt ein Rätsel. Tatsache ist jedoch, dass die Zeit mit den großen Tieren viele schöne Vorteile mit sich bringt.
Verantwortung übernehmen und Vertrauen aufbauen
Sich um ein Tier zu kümmern, bedeutet viel Verantwortung, denn das Lebewesen ist von dir abhängig. Keine Lust und schlechtes Wetter gelten nicht als Ausreden und als Reiterin und Reiter hält einen meistens so gut wie nichts davon ab, zu dem Pferd zu gehen. Da kann ein Arzt noch so oft sagen, dass man langsam machen soll - die Sorge um das eigene Tier lässt einen nicht warten. Die Verbindung zu einem Pferd ist etwas ganz Besonderes, das schwer erklärt werden kann. Das Vertrauen wächst mit der Zeit immer mehr und nach dem Besuch bei seinem Tier geht es jedem Reiter einfach gut. Vielleicht ist manchmal die Stimmung durch eine nicht so ganz gelungene Reitstunde getrübt, aber das hält selten lange an. Gerade Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen durch die Versorgung der Tiere, was auch für das spätere Leben sehr positive Auswirkungen haben kann.
Zeit an der frischen Luft und in der Natur
Reiterinnen und Reiter verbringen auf jeden Fall viel Zeit an der frischen Luft und das bei Wind und Wetter. Die Pferde wollen bewegt werden, egal welche Temperatur das Thermometer anzeigt. Regen, Sturm und Schnee können ebenso keine Ausrede sein, denn das Wohl des Tieres steht immer an erster Stelle. Da sind die Reiterinnen und Reiter doch schon gut abgehärtet und zum Glück gibt es für jedes Wetter die richtige Ausstattung für dich und dein Pferd.
Was gibt es Schöneres als einen gemütlichen Ausritt in der Natur oder in rasantem Galopp über Stoppelfelder hinwegzufegen. Das vertreibt jegliche Sorgen und lässt ein Grinsen auf jedem Reitergesicht zurück. Ist dein Pferd noch etwas nervös und schreckhaft im Gelände, frag einfach bei Stallkameraden nach, ob sie dich begleiten, denn je mehr dein Pferd sieht, desto sicherer wird es.
Vereinbare doch mal wieder einen Gruppenausritt und damit ihr mal etwas Neues sehen könnt, fahrt einfach mit dem Pferdeanhänger ein Stückchen vom Heimatstall weg.
Freundschaften im Pferdestall knüpfen
Das Gute an einem Pferdestall ist, es gibt so viele andere pferdeverrückte Menschen und das ist wirklich von Vorteil, denn dort verbringt jeder Reiter die meiste Zeit. Die Frage „Was für ein anderes Hobby hast du noch?“ verstehen die meisten Reiterinnen und Reiter nicht, da neben dem Pferdesport keine Zeit für viel mehr bleibt. Für uns ist das auch in Ordnung, aber nicht immer für unsere Mitmenschen, die frustriert versuchen, einen Termin mit uns zu vereinbaren.
Zum Glück verstehen uns die Stallkameraden und oftmals werden enge Freundschaften geschlossen. Niemanden stört es, wenn ununterbrochen vom vierbeinigen Liebling gesprochen und die letzte Reitstunde bis aufs letzte Detail durchgegangen wird. Fast schon wie eine eigene Sprache klingt es, wenn wir so richtig in Fahrt kommen und sich Fachbegriffe um die Ohren geworfen werden. So fühlen wir uns wohl und außerdem geht das ganze Geld sowieso für unsere Pferde drauf.
Hund und Pferd passt super
Ein Vierbeiner kommt selten allein. Wie praktisch, dass sich die Hunde im Stall meistens pudelwohl fühlen. Gut erzogene Hunde können auf Ausritten mitgenommen werden und auf Reitturnieren sind sowieso fast mehr Hunde als Pferde unterwegs. Da findet sich gleich mal schnell ein neuer Hundefreund zum Spielen. Außerdem bieten sich die Pferdehindernisse super an, auch den Hund zu trainieren.
Ganz ins Schwärmen geraten wir dann, wenn wir unsere beiden Lieblinge mit der gleichen Kollektion ausstatten können. Allerdings musst du dir auch bewusst sein, dass dein Hund auch für einige Zeit ruhig sein muss, wenn du dein Pferd in der Reitbahn bewegst.
Nervenkitzel Reitturniere
Alle Reiter, die ihr Pferd auf Turnieren vorstellen, können den Nervenkitzel gut nachvollziehen. So lässt es sich auf ein Ziel hintrainieren, um schließlich auf dem Turnier das Können unter Beweis zu stellen. Klappt es, ist die Freude doppelt so groß und klappt es nicht, heißt es weitertrainieren. Das ist einfacher gesagt als getan, aber du darfst nie vergessen, dass es sich bei Pferden um Lebewesen handelt, die auch einen schlechten Tag haben können.
Außerdem sind die Bedingungen auf dem Turnier schon sehr viel aufregender als zu Hause. Morgens früh aufstehen, Pferde rausputzen und Turnierkleidung angezogen – ein Ablauf der süchtig macht. Nach jedem Winter warten die Turnierreiter sehnlichst darauf, dass sie endlich wieder die weiße Reithose aus dem Schrank ziehen können.
Was für eine Art Reiter du auch bist, wir lieben unsere Pferde alle und wollen nur das Beste für sie. Wahrscheinlich lässt es sich einem Nicht-Pferdemenschen mit den besten Argumenten nicht erklären, warum Reiten die perfekte Sportart ist, aber die Hauptsache ist, dass wir es wissen.
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